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WiSNetMed startet: Forschungsverbünde der Medizinischen Fakultät gründen Frauen-Forschungsnetzwerk

Auch Dekan Prof. Frank Ulrich Müller unterstützt das neue Netzwerk WiSNetMed, zu dem sich Vertreterinnen mehrere Forschungsverbünde zusammengefunden haben (v.l.n.r.: Dr. Cristin Beumer, Prof. Sonja Ständer, Prof. Ursula Rescher, Prof. Petra Dersch, Dr. Blass-Kampmann, Prof. Petra Scheutzel, Dr. Linda Brunotte, Dr. Nicole Finocchiaro) (Foto: WWU/E. Wibberg)

Münster (mfm) - In der Universitätsmedizin sind Frauen in den Karrierestufen ab der Promotion deutlich unterrepräsentiert. Die Gründe dafür sind vielfältig. Ein ganz wesentlicher ist das Fehlen guter Netzwerkstrukturen. Dies wollen die Forschungsverbünde an der Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster nun gemeinsam mit der dortigen Gleichstellungsbeauftragten und dem Dekanat verbessern und gründen das „Women in Science Network Medicine“, kurz WiSNetMed, ein Netzwerk für Frauen in der medizinischen Forschung.

„Wir unterstützen Frauen in der medizinischen Forschung strukturell, das Ziel ihrer akademischen Karriere von der Promotion zur Professur nicht aus den Augen zu verlieren“, verdeutlicht Dr. Sabine Blass-Kampmann, Sprecherin von WiSNetMed, das Ziel der Initiative. Sie hat mit einem Team aus zehn Professorinnen und Koordinatorinnen der lokalen Forschungsverbünde, darunter die Prodekanin für Gleichstellung Prof. Petra Scheutzel und die Prodekanin für Forschung der Fakultät, Prof. Luisa Klotz, die Etablierung des Frauen-Forschungsnetzwerkes WiSNetMed angestoßen, das promovierte Assistenzärztinnen und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen aller Fachgebiete der Medizin in der Karriereplanung unterstützen soll.

Prof. Scheutzel bringt es auf den Punkt: „Obwohl die Quote der Studentinnen, die ein Medizinstudium beginnen und auch abschließen, seit Jahren über 60 Prozent liegt, beträgt die Frauenquote auf den Ebenen von Habilitation und Professur nur gut 20 Prozent. Dieser dramatische Verlust an qualifizierten Frauen in der Post-doc-Phase hat vielschichtige Gründe, wobei die fehlende Vereinbarkeit von Beruf und Familie von den betroffenen Frauen häufig an erster Stelle genannt wird. Darüber hinaus sind Wissenschaftlerinnen häufig weniger gut vernetzt und werden seltener durch Mentoring unterstützt, wie auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft feststellt und in diesem Zusammenhang bereits 2012 darauf verwies, dass akademisches Mentoring einen Schlüsselfaktor für die wissenschaftliche Karriere darstellt. Hier soll WiSNetMed einen wichtigen Beitrag leisten.“

Die Forschungsverbünde der Medizinischen Fakultät der WWU, darunter die Sonderforschungsbereiche SFB 1009, SFB 1450 und SFB TR128, die (klinischen) Forschungsgruppen FOR 2690, KFO 326 und KFO 342, aber auch das fakultätseigene Cells in Motion Interfaculty Centre (CiMIC) und das Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) Münster, ergreifen nun die Chance zur Vernetzung der Gleichstellungsmaßnahmen jedes einzelnen Forschungsverbunds. Sie werden damit auch dem Anspruch der Deutsche Forschungsgemeinschaft gerecht, die die meisten Verbundforschungsprojekte finanziert.

Diese Vernetzung wird vom Dekan der Medizinischen Fakultät ausdrücklich unterstützt, bietet sie doch über die an der Fakultät bereits mannigfaltig etablierten allgemeinen Förderprogramme hinaus die Möglichkeit, gezielt Wissenschaftlerinnen zu unterstützen und zu motivieren, eine wissenschaftliche Karriere als Berufsziel einzuschlagen. So sollen die Angebote des Netzwerks verschiedene Ebenen betreffen und möglichst viele Interessen und den Erwerb von Kernkompetenzen abdecken. Dabei sollen neben den bereits vorhandenen Möglichkeiten an der WWU (aus den Bereichen Personalentwicklung und Büro für Gleichstellung) und des Fachbereichs Medizin (Kommission für Gleichstellung) weitere, speziell für Wissenschaftlerinnen in den biomedizinischen Fachdisziplinen wichtige strukturelle Unterstützungen etabliert werden.

Ein wichtiger Faktor für die Sichtbarkeit der Initiative und ihrer Aktivitäten ist die neue Homepage des WiSNetMed als zentrale Anlaufstelle. Hierzu führen Dr. Blass-Kampmann und Prof. Scheutzel weiter aus: „Mit der neuen Webpräsenz bieten wir eine fakultätsweite Kommunikationsplattform an, mit deren Hilfe sich die Wissenschaftlerinnen aller Forschungsverbünde und alle an einer akademischen Karriere interessierten Frauen außerhalb der Verbünde untereinander vernetzen können. Angeboten werden unter anderem Workshops zu Karriereplanung und Persönlichkeitsentwicklung, Vortragsveranstaltungen von Wissenschaftlerinnen, zwanglose Netzwerktreffen und ein internationales Symposium im zweijährigen Turnus. Außerdem ist mittelfristig ein Mentoring-Programm für Frauen auf dem Weg zur Habilitation geplant.“ Das offizielle Auftakt-Symposium wird am 29. Oktober (13.00 Uhr) auf dem Campus des Fachbereichs Medizin stattfinden.

Weitere Informationen zum „Women in Science Network Medicine“ Münster finden alle Interessierten unter www.medizin.uni-muenster.de/wisnet.

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