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Sprachverarbeitung bei Kindern mit Hörprothesen: Dr. Magdalene Ortmann erhält Preis der Annelie-Frohn-Stiftung

Dr. Magdalene Ortmann und der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudologie, Prof. Rainer Schönweiler, bei der Preisverleihung (Foto: privat)

Münster (mfm/mk) - Kindern und Jugendlichen, die gehörlos auf die Welt kamen, kann ein Cochlea-Implantat helfen. Doch trotz dieser Hörprothese im Innenohr sind Sprachverständnis und Sprachverarbeitung bei den Betroffenen häufig sehr unterschiedlich ausgeprägt, was sich beispielsweise durch den Einfluss des Hörzentrums im Gehirn erklären lässt. Für ihre Studie zu diesem Thema, die sie an verschiedenen münsterschen Universitätseinrichtungen durchführte, erhielt Magdalene Ortmann nun den Annelie-Frohn-Preis der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie (DGPP).
Für ihr prämiertes Projekt kooperierte die 32-jährige mit Wissenschaftlern der Uniklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie, des Instituts für Biomagnetismus und Biosignalanalyse sowie des Instituts für Psychologie. „Die unterschiedlichen Sprachverarbeitungsstrategien von Patienten mit Cochlea-Implantaten konnten wir sowohl bei Kindern nachweisen, die bereits vor dem Erlernen von Sprache und Sprechen gehörlos wurden, als auch bei erst danach ertaubten Erwachsenen“, so die Neuropsychologin.
Ortmann konnte mit weiteren Studien zudem zeigen, wie sich die bei den Patienten oft unterentwickelte Verarbeitung kleinster akustischer Reize im Sprachareal des Gehirns auswirkt: Sie müssen sich mehr anstrengen, um die Sprache ihres Gegenübers zu verstehen - aus „mein“ wird schnell „nein“ und der Sinn eines Satzes verändert sich. Eine Ausweichstrategie wie beispielsweise das Lippenlesen kann zwar helfen, aber nicht so effizient sein wie das klare Verstehen von Sprache bei gesunder neuronaler Reizverarbeitung.
Für diese Erkenntnisse erhielt Ortmann, die 2013 an der Uni Münster - ebenfalls mit einer Arbeit zu Cochlea-Implantaten - promoviert wurde, nun den renommierten Annelie-Frohn-Preis für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Förderung hör- und sprachbehinderter Kinder. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde der Nachwuchswissenschaftlerin auf der Jahrestagung der DGPP in Lübeck verliehen.
Link zur Studie

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