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Immunzellen im Fokus: EU startet millionenschweres Forschungsprojekt mit Beteiligung der Universität Münster

Verteilung von Immunzellen im Körper einer Maus, aufgenommen mit der optischen Bildgebung (Abb.: S. Gran, L. Honold et al./Theranostics 2018-8)

Münster (upm) - Wie verhalten sich Immunzellen im Körper? Was passiert bei einer Immuntherapie, die das körpereigene Immunsystem dazu bringen soll, eine Krankheit zu bekämpfen? Um diese Fragen zu beantworten, bringt die Europäische Union (EU) führende Expertinnen und Experten aus Forschung und Pharmaindustrie zusammen. Am 1. Oktober startete das europaweite Forschungsprojekt „Immune-Image“, das mit 30 Millionen Euro für fünf Jahre gefördert wird und an dem auch Wissenschaftler der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) maßgeblich beteiligt sind. Sie erhalten 1,9 Millionen Euro für ihre Forschung im Bereich der biomedizinischen Bildgebung.

Bereits seit Jahren arbeiten die WWU-Forscher an Techniken, mit denen sie Dynamiken und Wechselwirkungen von Immunzellen in lebenden Organismen bestmöglich sichtbar machen können. Hierzu nutzen sie und ihre internationalen Kollegen unter anderem die Positronen-Emissions-Tomographie und die optische Bildgebung. Ein großes Ziel des jetzt anlaufenden Projekts ist es, geeignete Methoden zu entwickeln, mit denen Immunzellen vor, während und nach einer Immunbehandlung beobachtet werden können. Dabei sehen sich die Forscher die Vorgänge zunächst in tierischen Krankheitsmodellen an – mit dem Ziel, die Ergebnisse und Methoden zeitnah auf Patienten zu übertragen und letztendlich Immuntherapien bei Krankheiten wie Krebs oder Entzündungen „bildgesteuert“ zu verbessern.

Derzeit sind zehn akademische Institutionen, vier kleine und mittlere Unternehmen, sieben Pharmakonzerne und eine Patientenorganisation an dem EU-Projekt beteiligt. Vonseiten der WWU arbeiten Wissenschaftler aus vier verschiedenen Einrichtungen der Medizinischen Fakultät (Immunologie, EIMI, AG Grauer) und des Fachbereichs Chemie (Organische Chemie) mit. Die gemeinsamen Ideen und Vorarbeiten sind unter anderem aus ihrer Zusammenarbeit im CIMIC entstanden, einer fakultätsübergreifenden Einrichtung der WWU zu den Themen Zelldynamik und Bildgebung. Federführend für die Projektbeteiligung der Münsteraner sind Prof. Michael Schäfers und Prof. Andreas Jacobs vom EIMI.

Die übergeordnete Koordination von „Immune-Image“ übernimmt Prof. Albert D. Windhorst vom Amsterdam University Medical Centre in den Niederlanden unter der wissenschaftlichen Projektleitung der F. Hoffmann-La Roche AG in der Schweiz. Die finanzielle Unterstützung des Projekts kommt von der Initiative „Innovative Medicines Initiative Joint Undertaking“, einem Zusammenschluss der EU und der Europäischen Föderation der Pharmazeutischen Industrie und Verbände (EFPIA), die jeweils 15 Millionen Euro in das Projekt investieren.

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