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Gefördert vom Bundesforschungsministerium: Forscherteam untersucht Gefäßbildung bei Tumoren

Maßgeblich an dem Projekt beteiligt: Prof. Burkhard Riemann

Münster (mfm/tb) – Die Bildgebung gilt als einer der großen Schwerpunkte der münsterschen Hochschulmedizin. Mit einer Förderung des Bundesministeriums für Forschung und Bildung (BMBF) wird dieser Bereich nun noch gestärkt: Bei der Aus-schreibung „Molekulare Bildgebung in der Medizin – MoBiMed“ des BMBF erhielt ein Forschungsverbund, an dem auch Wissenschaftler aus Münster beteiligt sind, den Zuschlag für eine Unterstützung in Höhe von drei Mio. Euro. Davon fließen mehr als 440.000 Euro an ein fachübergreifend besetztes Forscherteam um die Ärzte und Professoren Burkhard Riemann, Otmar Schober und Michael Schäfers, die Chemiker Dr. Carsten Höltke und Dr. Klaus Kopka sowie den Physiker Dr. Klaus Schäfers. Das von der Gruppe bearbeitete Thema ist die „Quantifizierung der Tumorangiogenese und -progression durch In-vivo-Untersuchungen des Endothelin-Systems“.
„Mit der Bildung von Tumoren geht auch die Bildung neuer Blutgefäße einher, die so genannte Tumorangiogenese“, erläutert Prof. Riemann. Bei ihrem Projekt nutzen die Wissenschaftler das Endothelin, ein Peptidhormon, das seine Wirkung unter anderem in den Muskelzellen der Gefäße entfaltet, als Indikator, um diesen Prozess zu erfassen. Die Untersuchungen erfolgen am lebendigen Organismus – in vivo, wie es Mediziner ausdrücken – mit Hilfe radioaktiv markierter Endothelin-Rezeptor-Antagonisten in der Positronen-Emissions-Tomographie (PET).
„Die Analyse der Tumorangiogenese bietet große Vorteile bei der frühzeitigen Diag-nose bösartiger Veränderungen im Körper“, so Riemann, der dem Bereich der Mole-kularen Bildgebung in der Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Müns-ter angehört. Gleiches gelte auch für die Betreuung von Patienten, die Beobachtung des Therapieverlaufs, die Dosisoptimierung und die Entwicklung neuer Medikamen-te. Die Forschergruppe wird sich sowohl mit diagnostischen Fragestellungen als auch mit der zielgerichteten Therapie bösartiger Tumoren befassen.
Das von Prof. Riemann und seinen Kollegen verfolgte Projekt gehört zum For-schungsverbund „Mechanismen des Targeting – Angiogenese für Diagnostik und Therapie. In Münster sind neben der Medizinischen Fakultät beteiligt das European Institute of Molecular Imaging (EIMI) und der Sonderforschungsbereich (SFB) 656 „Molekulare kardiovaskuläre Bildgebung – MoBil“. Diese Einrichtungen kooperieren mit weiteren Partnern an den Universitäten in Heidelberg, Erlangen und Köln, dem Max-Planck-Institut für Neurologische Forschung sowie dem Deutschen Krebsfor-schungszentrum.

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