Neues standardisiertes Vokabular für Studien zu männlicher Unfruchtbarkeit

Die Unfruchtbarkeit des Mannes wird ab jetzt von einem bedeutenden Fortschritt profitieren. Klinische Genetiker*innen und Androlog*innen haben sich zusammengeschlossen, um ein standardisiertes Vokabular einzuführen, das die Forschung auf dem Gebiet der nicht-syndromalen männlichen Infertilität verändern wird. Die neue Publikation der Münsteraner Forschenden Margot Wyrwoll, Sabine Kliesch und Frank Tüttelmann in Zusammenarbeit mit internationalen Forschenden ist soeben in Nature Reviews Urology erschienen.

Bisher wurde die Terminologie zur Beschreibung der Phänotypen nicht-syndromaler Infertilität des Mannes je nach lokalen Gegebenheiten und länderspezifischen Leitlinien sehr unterschiedlich verwendet. Fehlendes systematisches Vokabular hat zu Problemen bei der Kommunikation, dem Datenaustausch und der Zusammenarbeit zwischen Expertinnen und Experten auf diesem Gebiet geführt.

Zur Lösung dieses Problems hat das International Male Infertility Genomics Consortium eine Empfehlung für ein standardisiertes Vokabular erarbeitet. Diese Empfehlung ist parallel in die Human Phenotype Ontology (HPO) eingeflossen, ein weithin anerkanntes Instrument. Erwartet wird, dass diese Entwicklung die Kommunikation zwischen Fachleuten erheblich verbessern wird.

Die neue, standardisierte Nomenklatur berücksichtigt die Komplexität der klinischen Phänotypen der männlichen Infertilität. Neben Fortschritten in der Forschung, trägt die verbesserte Erfassung von Phänotypen auch zu einer besseren Patientenversorgung infertiler Männer bei.