Beteiligte Wissenschaftler*innen:
MSc. M. Danzer
MSc. J. Feld
MSc. L. Kerschke
Priv.-Doz. Dr. R. Schmidt
Univ.-Prof. Dr. A. Faldum

In frühen Phasen klinischer Studien werden häufig einarmige Tests durchgeführt. Dies ist insbesondere der Fall, wenn es aus vorangegangenen Studien oder entsprechenden Registern eine ausreichende Datengrundlage zur Standardtherapie gibt. Wird dabei eine Ereigniszeit als primärer Endpunkt gewählt, so wird der Einstichproben-Log-Rank-Test angewendet. Dieser vergleicht die Ereigniszeiten in der Studienkohorte mit einer bereits im Vorhinein fixierten Referenzkurve. Da dies vermehrt der Fall ist, lohnt sich eine Betrachtung verschiedener Aspekte dieses Tests:

Zum einen ist bekannt, dass der klassische Einstichproben-Log-Rank-Test konservativ ist. Verbesserungen des statistischen Tests in dieser Hinsicht können dabei mit einer erhöhten Trennschärfe bzw. kleineren benötigten Fallzahlen einhergehen. Gleichzeitig soll dabei eine einfache Planung des prospektiven Tests ermöglicht werden.

Abhängig von der Wahl des Endpunktes, der zu untersuchenden Erkrankung und der Rekrutierungsgeschwindigkeit kann sich für die entsprechende Studie eine sehr lange Laufzeit ergeben. Adaptive Designs für den Einstichproben-Log-Rank-Test ermöglichen Zwischenanalysen und Änderungen des Studiendesigns während der Laufzeit, was insbesondere im Falle unsicherer Planungshypothesen eine große Relevanz besitzt.

Im Allgemeinen spielt die Wahl der o.g. Referenzverteilungen für diesen Test immer eine große Rolle. Die Abhängigkeit zwischen der Wahl der Referenzkurve und dem finalen Testergebnis bedarf daher einer intensiven Betrachtung. Insbesondere sollten dabei Kriterien erarbeitet werden, ab wann eine Datenbasis zur Bildung einer Referenzkurve herangezogen werden kann.

Publikationen:
Kerschke L, Faldum A, Schmidt R (2020). An improved one-sample log-rank test. Statistical Methods in Medical Research 9(10): 2814–2829.

Schmidt R, Faldum A, Kwiecien R (2018). Adaptive designs for the one-sample log-rank test. Biometrics 74(2): 529-537.