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Sarkomforschung: Molekularpathologe Trautmann für standortübergreifendes Projekt mit Wissenschaftspreis ausgezeichnet

Dr. Marcel Trautmann und Karin Arndt (Das Lebenshaus e.V.) mit der Urkunde zum Erhalt des Wissenschaftspreises „Knochentumore und Weichteilsarkom“ der Sarkom-Konferenz 2019 (Foto: Uli Deck)

Münster (mfm/lt) – Liposarkome sind bösartige Tumore, welche im Weichteilgewebe auftreten und mehr als 20 Prozent der Sarkome im Erwachsenenalter ausmachen. Für seine Forschungen zu einer speziellen Unterart, dem Myxoiden Liposarkom (welches vor allem an den Extremitäten auftritt), wurde Dr. Marcel Trautmann, Forscher an der Universität Münster, nun auf der Sarkom-Konferenz 2019 in Berlin ausgezeichnet. Der „Wissenschaftspreis Knochentumore und Weichteilsarkom“ wird jedes Jahr während der Tagung verliehen. Die German Interdisciplinary Sarcoma Group (GISG) und die Patientenorganisation „Das Lebenshaus“ stiften ihn zu gleichen Teilen und vergeben ihn für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der translationalen Forschung an Knochentumoren und Weichteilsarkomen. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

Der Molekularpathologe Trautmann, der am Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie des Universitätsklinikums Münster den Bereich Molekularpathologie in der Sektion für Translationale Pathologie leitet, konnte die Jury mit seiner Arbeit „Aberrant YAP1 signaling in myxoid liposarcoma überzeugen. Die Ergebnisse erschienen im Mai 2019 in der Fachzeitschrift EMBO Molecular Medicine. In der Studie, die in Kooperation mit dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen in Heidelberg und dem Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg entstand, kommen Trautmann und Kollegen zu dem Ergebnis, dass eine gezielte Hemmung des Transkriptionsfaktors YAP1 das Wachstum von myxoiden Liposarkomen sowohl unter Laborbedingungen als auch im lebenden Organismus verringern kann.

Diese Resultate gewähren neue Einblicke in die Entstehung aggressiver Weichgewebetumore und sind Ausgangspunkt für weitere Untersuchungen. Bei diesen wird es um die Möglichkeit gehen, YAP1 als Zielstruktur auf molekularer Ebene und als potentiellen Biomarker für eine Therapie bei Patienten mit myxoiden Liposarkomen einzusetzen.

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