Münster (mfm/tb) – Er hat schon eine kleine Tradition, der jährliche Ideenwettbewerb an der Medizinischen Fakultät der Universität Münster (WWU): Bereits zum vierten Mal waren die Studierenden der Medizinischen Fakultät 2010 aufgerufen, auf „Visite“ durch ihr eigenes Studium zu gehen und Verbesserungsvorschläge zu machen Gewinnen konnten sie damit ein kleines Stipendium – daher der Name „StipVisite“ für den Wettbewerb. Für die zehn besten Ideen gibt es je einen Scheck in Höhe der jährlichen Studienbeiträge an der WWU. Derzeit sind das 550 Euro, zusammen also 5.500 Euro, die die Stiftung von Rolf Dierichs, Emeritus, Ehrendoktor und langjähriger Förderer der Medizinischen Fakultät, zur Verfügung stellt.
Um die Studierenden nicht in ihrer Kreativität zu bremsen, sind keine Themen vorgegeben und ist die Umsetzbarkeit der Vorschläge ausdrücklich kein Kriterium bei der Jury-Entscheidung. Dementsprechend deckten die 42 Einsendungen erneut ein breites Spektrum ab, das von der Einführung neuer Lehrveranstaltungen, zum Beispiel zum Thema Tod, bis zu baulichen Verbesserungen reicht.
Viele Ideen stehen beim Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten (IfAS) schon auf der Arbeitsliste. Anderes wird warten müssen, so der Austausch von Wandelelementen im Lehrgebäude, um Tageslicht in die Seminarräume zu lassen: „Das sind meist tragende Bauteile. Zudem wurde beim Bau damals Asbest verwendet, der zwar gebunden ist und damit ungefährlich, aber Eingriffe würden einen riesigen Aufwand bedeuten“, bedauert Studiendekan und Jury-Mitglied Dr. Bernhard Marschall. Dass auch diese prinzipiell gute Idee dennoch belohnt werden sollte, darüber war sich die Jury einig. Die traf sich gestern und wählte folgende Ideen aus:
Birtel, Johannes: Erweiterung des Studienhospitals zum "Selbstlernzentrum Medizin" durch Erweiterung der Öffnungszeiten
Boger, Leonard: Austausch von Wandelementen bei den Seminarräumen im Obergeschoss des Lehrsaalgebäudes gegen solche aus Glas zwecks Beleuchtung mit Tageslicht
Book, Benedikt: Einführung eines Kurses "Interdisziplinärer Dialog über Tod und Sterben"
Grüll, Henning: Kursangebot zum kritischen Umgang mit wissenschaftlichen Originalarbeiten und zu deren Anwendung
Hauß, Konstantin: Einführung eines Wahlfachs oder Workshops zum kritischen Umgang mit Studien
Licht, Christiane: Beauftragte/r für Doktorandenbetreuung im IfAS
Repple, Jonathan: Integration der Vorklinik in die Klinik
Rumstadt, Jan: Erstellen eines Leitfadens für Qualität von Vorlesungen
Saßmannshausen, Ricarda: Erweiterung der Notfallmedizinischen Ausbildung um Fresh-Ups und Simulationen (No K.O. – Notfallmedizinische Kompetenz-Optimierung)
Spittler, Sabrina: Erstellen einer münsterschen Untersuchungs- und Anamnese-DVD
Link zur Rolf-Dierichs-Stiftung