Schutzkleidung und Mundschutz obligatorisch: Ehemalige besuchten die Zentrale Tierexperimentelle Einrichtung

Die Teilnehmenden der medAlum-Veranstaltung bekamen auch die Schweinehaltung der ZTE zu sehen. Die dortige Hebevorrichtung kommt bei der Klauenpflege zum Einsatz (Foto: privat)

Münster (mfm/hh) - „Als ich hier früher arbeitete, ist mir mal ein Huhn entflogen“, erzählt eine Teilnehmerin und lacht. Vor einigen Jahrzehnten führte sie Experimente an der Universität Münster durch - und kehrte nun mit anderen Ehemaligen der Medizinischen Fakultät an ihre alte Wirkungsstätte zurück. Als Vereinsmitglieder von medAlum konnten die Teilnehmenden die Zentrale Tierexperimentelle Einrichtung (ZTE) der Medizinischen Fakultät der Universität Münster exklusiv besichtigen.

Priv.-Doz. Dr. Jens Ehmcke leitet die Einrichtung und betont: „Wir kümmern uns um die Pflege und Versorgung der Tiere. Die Details der Experimente kennen wir absichtlich nicht genau“. Die Mitarbeitenden der ZTE legen Wert darauf, die Tiere mit neutralem Blick versorgen zu können. „Wir wissen zunächst nicht, ob ein Tier einfach krank geworden ist oder ob es Teil einer Studie ist“, erklärt die Tierärztin Dr. Sandra Stöppeler, die die ZTE veterinärmedizinisch leitet. Sie sieht ihre Aufgabe darin, Tiere gesundheitlich bestmöglich zu versorgen und sie vor unnötigem Leid zu bewahren, wenn sich der Zustand verschlechtert.

Ehmcke und Stöppeler führten die Ehemaligen der Medizinischen Fakultät die ZTE. In der Maus- und Schweinehaltung bekamen die Teilnehmenden Einblicke in den Alltag und die Aufgaben der Einrichtung. Die ist üblicherweise für Besucher nicht zugänglich, denn Hygiene hat hier den höchsten Stellenwert: Dementsprechend war die die Besuchergruppe strikt auf 16 Personen begrenzt (die ihre Plätze nach dem Windhundverfahren erhalten hatten) und über Mund- und Haarschutz hinaus durften auch Kittel und Schuhüberzieher bei der Führung nicht fehlen. Ein entflogenes Huhn dürfte aus selbigem Grund heute nicht mehr in die ZTE zurückgesetzt werden – aber diese Tierart es in der ZTE ohnehin schon lange nicht mehr.

Termintipp: Möchten Sie mehr über tierexperimentelle Forschung und Tierschutz an der Universität Münster erfahren? Dann besuchen Sie den Tierschutztag am 13.10.2022 in der Aula des Schlosses (Beginn: 13.00 Uhr) Mehr Informationen zum Programm finden Sie hier.

This could be interesting for you too: