Münster (mfm/kd) – Was hat ein barocker Adelshof im Herzen von Münster mit medizinischer Bildgebung zu tun? Einiges: Den historischen Erbdrostenhof hatte die Deutsche Sektion der „Internationalen Gesellschaft für Magnetresonanz in der Medizin“ (DS-ISMRM) als Schauplatz ihrer 18. Jahrestagung ausgewählt. Während des Expertentreffens am Wochenende vergab die Fachgesellschaft auch ihre diesjährigen Gorter-Preise für die besten Arbeiten von Nachwuchswissenschaftlern auf dem Gebiet der Magnetresonanz (MR). Rund 100 Besucher nahmen an der Verleihung im Festsaal des Erbdrostenhofs teil.
Der Ersten Preis konnte Dr. Rahel Heule mit nach Basel nehmen. Als eine von fünf Finalisten hat sie ein Verfahren zur quantitativen Charakterisierung von Gewebe bei der Magnetsresonanz-Bildgebung vorgestellt, das ein Ergebnis ihrer Doktorarbeit ist. Weitere Preisträger waren Dr. Christian Mirkes aus Tübingen sowie Dr. Sebastian Weingärtner aus Heidelberg.
Die zweitägige Jahrestagung wurde von Tagungspräsidenten aus dem Institut für Klinische Radiologie des Universitätsklinikums Münster, nämlich Dr. Harald Kugel und Prof. Cornelius Faber, betreut. In mehr als 30 Vorträgen und den Präsentationen zahlreicher Poster ging es um innovative Techniken der MR-Bildgebung und MR-Spektroskopie, mit denen der Einsatz der Magnetresonanztomographie in der Radiologie revolutioniert werden kann.
Als Höhepunkt sehen die Organisatoren den Eröffnungsvortrag von Prof. Jens Frahm aus Göttingen, einem der Pioniere der schnellen MR-Bildgebung. „Sein Referat hat eindrucksvoll gezeigt, dass die Vision einer Bildgebung in Echtzeit auch im klinischen Einsatz schon in Kürze realisiert werden könnte“, lobt Prof. Faber. Der Konferenzband der Jahrestagung ist bereits online und kann auf der Website der DS-ISMRM kostenlos heruntergeladen werden (ismrm2015.uni-muenster.de).