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„Labor und klinischer Alltag sollten noch besser verbunden werden“: Dr. Moritz Wildgruber neuer Professor für Molekulare Bildgebung

Verstärkt seit April das IKR-Team: Prof. Dr. Moritz Wildgruber (Foto: FZ)

Münster (mfm/tb) - Verstärkung für das Institut für Klinische Radiologie (IKR) – und zugleich ein weiterer Brückenschlag zwischen medizinischer Forschung und Krankenversorgung: Mit Wirkung zum 1. April wurde Dr. Moritz Wildgruber von der Medizinischen Fakultät der Universität Münster auf die Professur für Translationale Radiologie berufen. Die Professur, eine W3-Stelle, ist neu und erweitert das Team um IKR-Direktor Prof. Dr. Walter Heindel.
Wildgrubers vorherige berufliche Stationen waren das Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München sowie das Massachusetts General Hospital der Harvard Medical School in Boston. Bereits dort bildete die Molekulare Bildgebung den wissenschaftlichen Schwerpunkt des 36-jährigen. Diese Forschungsrichtung befasst sich mit der Entwicklung bildgebender Verfahren, die nicht nur Strukturen oder Organe des Körpers zeigen, sondern auch biologische Aktivitäten, physiologische und pathologische Prozesse im Inneren des Körpers erfassen. Diesen Themenfokus - der am Standort Münster schon eine lange und erfolgreiche Tradition hat - will Prof. Wildgruber weiter verstärken.
Insbesondere sieht der gebürtige Bayer es als seine Aufgabe an, neue Entwicklungen und Technologien, die im Labor bereits erfolgreich getestet wurden, bei klinischen Fragestellungen weiter zu erproben. Letztlich sollen die Innovationen derart dem Patienten zugutekommen. „Derzeit sehen wir noch eine erhebliche Lücke zwischen der Erforschung neuer Technologien und Methoden, die im Labor beeindruckend gut funktionieren, und andererseits deren Übertragung in den klinischen Alltag. Entweder funktioniert diese Transformation nicht gut oder sie wird gar nicht erst in Angriff genommen“, sagt Wildgruber. Auf diesem Gebiet müsse die Medizin besser werden „und darauf achten, dass wir neue methodische Ansätze so weiter entwickeln, dass sie tatsächlich Einzug in die Patientenversorgung finden.“ Dieser Aufgabe – Fachleute sprechen von „Translation“ - will der neu berufene Professor sich stellen. Dabei sei es wichtig, „dass Ärzte auch in der Forschung arbeiten, denn sie stellen die wichtigen Fragen, die wir in Zukunft beantworten müssen, um die Diagnose und Behandlung  von Krankheiten zu verbessern“.
Wofür Wildgruber plädiert, macht er beruflich selbst vor: Um Aspekte der Grundlagenforschung in die Klinik zu bringen, arbeitet er am Universitätsklinikum Münster weiter in der Patientenversorgung. Hier liegt sein besonderer Schwerpunkt auf minimal-invasiven bildgesteuerten Therapien. In diesen neuen, auf Einsatz von Kathetern basierenden Behandlungstechniken sieht Wildgruber noch großes Potential, das er auch in Münster weiter entwickeln will.
Moritz Wildgruber wurde 1979 in München geboren. Nach Abitur und Zivildienst studierte er von 2000 bis 2007 Medizin an den Universitäten Hamburg, TU München, New York und Bern. 2008 folgte die Promotion und 2014 die Habilitation. Nach einem Forschungsaufenthalt von 2007 bis 2008 an der Harvard Medical School in Boston wechselte Wildgruber 2009 an die TU München, wo er seine Facharztausbildung zum Radiologen absolvierte. Vor dem Ruf aus Münster war Wildgruber am Klinikum rechts der Isar in München tätig. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

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