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Jubiläum als Anlass: Erstes europäisches Experten-Treffen zur Kleintier-MRT diskutiert die Zukunft dieses Bildgebungsverfahrens

Anregende Diskussionen: Rund 120 Wissenschaftler aus Europa und den USA folgten der Einladung zur Kleintier-MRT-Tagung in Münster (Foto: Grewer)

Prof. Cornelius Faber (r.) mit dem Direktor des münsterschen Instituts für Radiologie, Prof. Walter Heindel (Foto: Grewer)

Münster (mfm/jr) – Kleintiere ganz groß im Fokus: Mit insgesamt 120 Teilnehmern aus ganz Europa und den USA fand jetzt in Münster das europaweit erste Experten-Treffen der Kleintier-Magnetresonanztomographie statt. Anlass des zweitägigen „Small Animal MRI Symposium“, kurz: SAMS.2018, war das zehnjährige Bestehen der Kleintier-MRT am Standort. Prof. Cornelius Faber hat es nach seiner Berufung an das Institut für klinische Radiologie der Universität Münster dort installiert – und damit eine Technologie in die Hochschule eingebracht, die es wissenschaftlich „in sich hat“.

„Die Kleintier-MRT ist ein absolut unschädliches Verfahren und ermöglicht dank des sehr hohen Weichteilkontrastes hervorragend die Darstellung struktureller und funktioneller Veränderungen“, beschreibt Faber die größten Vorteile des Verfahrens. Dadurch könnten beispielsweise Krankheits- oder Heilungsentwicklungen im Zeitverlauf beobachtet werden, ohne dass Versuchstiere dafür getötet werden müssten. Zwar existiere die Kleintier-Bildgebung per Magnetresonanztomographie bereits seit rund drei Jahrzehnten und sei mittlerweile an zahlreichen deutschen Universitäten als Forschungsdisziplin verbreitet, doch seien ihre Möglichkeiten längst nicht ausgereizt: „In jüngster Zeit wird sie auch von anderen Fachdisziplinen zunehmend für Forschungsprojekte genutzt und mit anderen medizinischen Methoden kombiniert“, so der Physikprofessor der Medizinischen Fakultät.

Als einer der deutschland- und europaweit führenden Standorte hat sich die Universität Münster etabliert, an der seit einem Jahrzehnt mit Fabers Stelle eine eigene Professur für bildgebende Verfahren bei Kleintieren beheimatet ist. Grund genug, mit Unterstützung des münsterschen Excellenzclusters Cells in Motion (CiM) sowie des Interdisziplinären Zentrums für Klinische Forschung (IZKF) die gesamte europäische Kleintier-MRT-Gemeinschaft zum Fachaustausch in Münster zu versammeln: Auf einem zweitägigen Symposium konnten die Teilnehmer rund zwei Dutzend Vorträge der führenden Experten besuchen, sich bei der Präsentation aktueller Ergebnisse austauschen und aktuelle Probleme diskutieren.

Von besonderer Bedeutung war der gemeinsame Blick auf die künftige Entwicklung des Forschungsfeldes: „Alle führenden Wissenschaftler der ersten Generation gehen in den nächsten drei Jahren in den Ruhestand, sodass wir uns mit einer Neuordnung der Disziplin in Deutschland beschäftigen müssen“, weist der gebürtige Coburger Cornelius Faber auf anstehende Herausforderungen hin. Institutionen wie die Max-Planck-Gesellschaft zögen sich zunehmend aus der Kleintier-MRT zurück und auch die entsprechenden Arbeitsgruppen der Helmholtz-Gesellschaft deutscher Forschungszentren haben auf eine Teilnahme am münsterschen Symposium verzichtet. In Bezug auf Münster hegt Prof. Faber aber keine Sorgen: „Die Kleintierbildgebung ist als Teil des Exzellenzclusters Cells in Motion hier von großer Bedeutung und wird es auch bleiben“, so der SAMS-Organisator. 2008 zog es den heute 47-jährigen nach beruflichen Stationen in Bayreuth, Heidelberg und Würzburg an die Universität Münster.

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