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Immunabwehr versus Mensch: Deutsch-finnische Kooperation zur Erforschung der Rolle von T-Zellen

Klinikdirektor Prof. Heinz Wiendl ist einer der drei Projektleiter des Forschungsvorhabens (Foto: FZ)

Münster (mfm/tw) – Körper gegen Körper: Unser Immunsystem schützt uns zwar vor Krankheitserregern, wird mitunter aber selbst zur Gefahr. Bei Autoimmunkrankheiten reagiert das Immunsystem über und greift körpereigenes Gewebe an. In Kooperation mit finnischen Kollegen suchen Wissenschaftler der Universität Münster nun nach Ursachen für die überschießende Immunreaktion. An dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt sind Immunologen und Computerwissenschaftler der Universitäten Turku und Aalto (Finnland) sowie der Klinik für Neurologie, Abteilung für Entzündliche Erkrankungen des Nervensystems und Neuroonkologie, am Universitätsklinikum Münster beteiligt.
Die Forscher konzentrieren sich auf regulatorische T-Zellen, das sind weiße Blutkörperchen, die das Immunsystem regulieren und eine unverhältnismäßig starke Immunreaktion verhindern. Sie gehen davon aus, dass diese Zellen bei Autoimmunerkrankungen falsch programmiert sind. Deshalb untersuchen die Wissenschaftler den Entstehungsweg der Zellen, um Ansätze zur Heilung von Autoimmunkrankheiten wie der Multiplen Sklerose zu finden. Neben den regulatorischen T-Zellen sind weitere T-Zellen an der - beispielhaft für entzündliche Autoimmunkrankheiten untersuchten - Multiplen Sklerose beteiligt. Der Entstehungsweg der T-Zellen könnte ein Schlüssel zur Behandlung sein. “Wenn wir wissen, wie genau diese Zellen gebildet werden, können wir nach Angriffspunkten für die Therapie suchen. Und das wäre die Grundlage für neue Medikamente, die schon eingreifen, wenn die Krankheit entsteht”, erläutert der münsterische Klinikdirektor Prof. Dr. Heinz Wiendl.
Um die Entstehungswege der unterschiedlichen T-Zellen zu untersuchen, werden unreife T-Zellen aus Nabelschnurblut isoliert und anschließend mit unterschiedlichen Kombinationen von Wachstumsfaktoren stimuliert; dadurch entstehen entweder regulatorische oder inflammatorische T-Zellen. Bei der Entstehung werden unterschiedliche „Programme“ in den Zellen angeworfen, so Wiendl. Mittels neuester genetischer Verfahren können diese näher untersucht werden.
Die DFG fördert die Arbeit der deutschen Wissenschaftler über drei Jahre mit 217 050 Euro. Die finnischen Projektleiter erhalten eine Unterstützung von der Finnischen Akademie der Wissenschaften.

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