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Förderzusage bis 2018: Kompetenznetz Vorhofflimmern forscht künftig mit finanzieller Unterstützung des DZHK

Logo des Vereins Kompetenznetz Vorhofflimmern e.V., der die Arbeit des Forschungsnetzwerks langfristig weiterführt. Die Abkürzung AFNET steht für "Atrial Fibrillation Network".

Berlin/Münster – Gute Nachricht für die drei kardiologischen Kompetenznetze, darunter auch das zum Vorhofflimmern mit Sitz in Münster und starker Beteiligung der dortigen Unimediziner: Die Forschungsverbünde werden in den Jahren 2015 bis 2018 mit insgesamt 6,7 Millionen Euro vom Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) gefördert. Die bisherige Finanzierung durch das Bundesforschungsministerium läuft Ende 2014 nach zwölfjähriger Laufzeit regulär aus, weshalb die Zukunft der Verbünde geklärt werden musste.
„Die Kompetenznetze haben in den letzten Jahren effiziente und erhaltenswerte Strukturen für die Rekrutierung von Patienten für klinische Studien aufgebaut. Sie können damit unsere Forschung in strategisch wichtigen Bereichen verstärken“, begründet Vorstandssprecher Thomas Eschenhagen die einstimmige Entscheidung der DZHK-Mitgliederversammlung. Im Bereich der Leitlinien-relevanten Studien sieht Eschenhagen Potenzial für Zusammenarbeit und Synergien insbesondere mit den Kompetenznetzen für Vorhofflimmern und Herzinsuffizienz. Mit dem Kompetenznetz Angeborene Herzfehler komme ein wichtiger Forschungsbereich dazu, der bislang im DZHK nicht stark vertreten sei.
Die Finanzierung durch das DZHK ermöglicht, dass bereits bestehende Studien, Register, Kohorten und Biomaterialbanken der Kompetenznetze weiter betrieben werden können. Die Organisationsstruktur der Netze als Vereine mit eigenen Geschäftsstellen bleibt erhalten und wird für die nächsten vier Jahre in schlanker Form ebenfalls durch das DZHK finanziert. Daneben können die Kompetenznetze künftig auch Anträge für neue Studien des Zentrums stellen, bislang durften dies nur dessen Partnereinrichtungen. Die neuen Studien müssen dann nach den harmonisierten DZHK-Regeln durchgeführt werden.
Die künftige Finanzierung durch das DZHK stellt einen Übergang dar: Langfristig könne und wolle das Zentrum keine Doppelstrukturen wie Geschäftsstellen finanzieren, so Eschenhagen. Nach Ablauf der vier Jahre müssten die Kompetenznetze Wege für eine eigenständige Finanzierung, zum Beispiel durch Einwerbung von Studien, gefunden haben oder im DZHK aufgehen. In welchem Ausmaß letzteres geschieht, hängt insbesondere davon ab, ob die Kompetenznetze die DZHK-Forschung durch Synergien tatsächlich verstärken.
Kompetenznetze in der Medizin sind krankheitsbezogene interdisziplinäre Verbünde von Universitäten, Universitätskliniken, stationären und ambulanten Versorgungseinrichtungen, Patientenorganisationen und Unternehmen. Sie wurden ab 1999 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit dem Ziel gegründet, Forschungskapazitäten und Kompetenzen zu bündeln und somit die Bearbeitung von Themen zu ermöglichen, die über die Expertise einzelner Institutionen hinausgehen. Die drei kardiologischen Kompetenznetze wurden in dieser Zeit mehrmals positiv international evaluiert, zuletzt Anfang 2013. Die von vornherein befristete Förderung der Kompetenznetze durch den Bund war im Hinblick auf die Weiterförderung durch das DZHK um zwei Jahre verlängert worden.  (Quelle: DZHK)

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