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Facettenreiches Expertentreffen: "Münster Symposium on Infection Biology“ zieht erneut 100 Teilnehmer an

Freuen sich über den Erfolg der dritten Auflage ihrer Veranstaltung: die Organisatoren, Unterstützer und Zuschussgeber des „Münster Symposium on Infection Biology“, darunter Prof. Ursula Rescher (4.v.l.) und Prof. Ulrich Dobrindt (r.; Foto: Th. Hauss)

Münster (mfm/sw) - Wie beeinflussen Herpesviren die menschliche Immunabwehr zu ihren Gunsten? Und welche Besonderheiten des Lipidstoffwechsels sind bei Hepatitis-C-Virusinfektionen zu beobachten? Im Herzen Westfalens trafen sich zum dritten Mal über 100 Forscherinnen und Forscher zum „Münster Symposium on Infection Biology“, um genau solchen Fragen auf den Grund zu gehen und ihre neuen Erkenntnisse und Modellsysteme vorzustellen. Sechs bekannte Gastredner referierten zu ihren einzelnen Forschungsfragen.

Im Mittelpunkt der Vorträge standen Strategien, mit denen Viren, Bakterien und Parasiten im Infektionsverlauf den Wirtsorganismus in ihrem Sinne steuern. Analog zum Wirt in der Gastronomie versteht man unter dem „Wirt“ in der medizinischen Fachsprache einen Organismus, der einen anderen, artfremden Organismus - den Gast - mit Ressourcen versorgt. Die Infektionsforscherin Petra Dersch (Braunschweig/Münster) berichtete bei dem münsterschen Expertentreffen darüber, auf welch vielseitige Weise darmpathogene Bakterien der Gattung Yersinia ihre Genexpression im Infektionsverlauf steuern, während Mathias Hornef aus Aachen zeigte, wie der darmschädigende Parasit Giardia lamblia das Mikrobiom, den Fett- und den Gallensäurestoffwechsel des Wirtes verändert. Melanie Brinkmann, ebenfalls in Braunschweig tätig, sowie Eva Herker (Marburg) stellten ihre Forschungsergebnisse zu Herpesviren und dem Hepatitis-C-Virus vor. Über den Einsatz von Kamelantikörpern, sogenannten „Nanobodies“, zur Untersuchung und gezielten Beeinflussung von Infektionsprozessen sprach Florian I. Schmidt (Bonn). Und Michael Hensel aus Osnabrück demonstrierte hochauflösende mikroskopische Analysen: Er zeigte, wie intrazelluläre Salmonellen das Zytoskelett und endosomale Transportprozesse ihrer Wirtszellen manipulieren.

Darüber hinaus erhielten vor allem junge Wissenschaftler aus allen Bereichen der Infektionsforschung in Münster die Möglichkeit, ihre Forschungsdaten dem Publikum zu präsentieren und mit Kollegen zu diskutieren. Das „3. Münster Symposium on Infection Biology" wurde erneut von Ursula Rescher und Ulrich Dobrindt innerhalb des Pathogen-Host Interplay Clubs (PHI) veranstaltet und unterstützt durch das Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung, den Sonderforschungsbereich 1009 „Breaking Barriers“ sowie das Exzellenzcluster „Cells in Motion“.

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