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Ein entscheidender Zentimeter: DIVI-Forschungspreis für Studie zur Drucktiefe bei Reanimationen

Caroline Steffler (Foto: privat)

Münster (mfm/tb) – Auch nach dem Weltrekord im Massen-Reanimationstraining bleibt die Wiederbelebung ein Schwerpunkt der münsterschen Universitätsmedizin. Jüngster Beleg: Der diesjährige Forschungspreis der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) geht an die Medizinstudentin Caroline Steffler, Doktorandin an der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie des Universitäts-klinikums Münster.
In ihrem Forschungs-Projekt in Kooperation mit der Feuerwehr Münster konnte Steffler nachweisen, dass deren Rettungsdienst die seit 2010 geltende weltweite Leitlinie zur Drucktiefe bei Reanimationen wie empfohlen umsetzt. Während zuvor vier Zentimeter als ausreichend galten, soll die Drucktiefe nach den neuen Vorgaben mindestens fünf betragen – die-ser Wert kann im realen Reanimationseinsatz aber häufig nicht erreicht werden. Anders beim Rettungsdienst der münsterschen Feuerwehr: Training und der Einsatz eines sogenannten Echtzeit-Feedback-Systems zur Messung der Drucktiefe führten hier zu einer nachweisbaren Verbesserung der Reanimationen. Die Studie belegt, dass die neue Leitlinienempfehlung vom Rettungsdienst angewandt wurde - die mittlere Kompressionstiefe stieg.
Die Ergebnisse der Dissertationsschrift von Steffler schafften es zunächst in die Runde der besten acht wissenschaftlichen Beiträge bei der 13. DIVI-Tagung im Kongresszentrum Leip-zig. Mit ihrem Vortrag konnte die 22-jährige Medizinstudentin dann die Expertenjury überzeugen und erreichte den ersten Platz. Zusammen mit der Preisträgerin freut sich auch ihr Doktorvater Prof. Hugo Van Aken, Direktor der Anästhesiologie-Uniklinik, über die Auszeich-nung, die mit 2.000 Euro dotiert ist. Nach Studium und Promotion will die gebürtige Dortmunderin in der Krankenversorgung bleiben und sich auf die Innere Medizin spezialisieren.

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