Münster (mfm/ps) – Bislang war es vornehmlich Schauplatz gesundheitlicher Untersuchungen, jetzt fungiert es zumindest zeitweise auch als Galerie: das münstersche Studienzentrum der Nationalen Kohorte (NAKO). Dank Claude Cuntz, einer aus Paris stammenden Künstlerin, werden künftige Probanden und kunstinteressierte Besucher nicht nur mit medizinischen Geräten, sondern auch mit den Musen in Kontakt kommen.
Es war buchstäblich ein Zufall, der die Künstlerin auf die NAKO als Ausstellungsort aufmerksam werden ließ. Cuntz wohnt in Münster und nahm selbst an der bundesweit laufenden Studie teil. In Zusammenarbeit mit 17 weiteren Zentren sollen bis 2018 die gesundheitlichen Daten von insgesamt 200.000 Bundesbürgern erfasst werden, um so die Ursachen und die Verbreitung von Krankheiten besser erforschen zu können. Jeder zwanzigste der Teilnehmer der NAKO wird aus Münster stammen. Hier wie überall werden die einzuladenden Einwohner nach dem Zufallsprinzip ausgewählt – so wie Claude Cuntz.
Im münsterschen NAKO-Studienzentrum wird sie nun eine Werkauswahl aus ihrem Atelier „Catoptrale“ ausstellen. Cuntz studierte noch zu ihren Pariser Zeiten Mathematik, bevor sie ab 1973 in Bielefeld und Berlin einem Linguistikstudium nachging. Auch während ihrer folgenden Tätigkeit als Lehrerin und Bibliothekarin in Marseille pflegte sie die seit frühester Kindheit bestehende Malleidenschaft. 2006 initiierte Cuntz das Projekt Atelierhaus „Alte Schule“ in Greven und geht seitdem ihrer Passion dort hauptberuflich nach.
In ihren Gemälden thematisiert die dreifache Mutter über die Darstellung des Menschen hinaus die ma(h)lerische Umsetzung von Musik. So befasst sie sich in einem ebenfalls in der NAKO gezeigten Bild mit „Beethoven, 9. Symphonie (Alle Menschen …)“. Eröffnet wird die Ausstellung „Catoptrale, eine Auswahl“ am 15. Januar um 19.00 Uhr in den Räumen des NAKO-Studienzentrums Münster am Pottkamp 17 mit einem Vortrag von der Kunsthistorikerin Dr. Annette Georgi sowie einer musikalischen Darbietung von Horst Kirchhöfer und Elisabeth Große-Vogelsang. Alle Interessenten sind herzlich eingeladen.