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Amoklauf im Körper: Podcast zum Welt-Sepsis-Tag mit dem Mediziner Jan Rossaint

Prof. Jan Rossaint im WWU-Cast (Foto: WWU/S. Pieper)

Münster (upm) - Eine Sepsis – umgangssprachlich auch Blutvergiftung genannt – gehört zu den gefährlichsten Krankheiten und ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Trotzdem sind vielen Menschen die Symptome unbekannt. „Die Krankheit wird unterschätzt. Bei anderen gesundheitlichen Gefahren wie einem Herzinfarkt ist die Gesellschaft deutlich besser informiert. Bei der Sepsis braucht es noch viel Aufklärungsarbeit“, mahnt Prof. Jan Rossaint, Leiter der Forschungsgruppe „Organdysfunktion im Rahmen systemischer Inflammationssyndrome“, im Podcast der Universität Münster anlässlich des Welt-Sepsis-Tages am 13. September 2023.

Häufig entsteht die Sepsis in Folge eines operativen Eingriffs. „Ein schneller Herzschlag, kalter Schweiß oder niedriger Blutdruck sind Anzeichen dafür, dass im Körper eine entzündliche Antwort stattfindet. Der Körper aktiviert Immunzellen, aber nicht spezifisch, sondern überall“, erklärt der Experte das Krankheitsbild. „Eine Sepsis ist wie ein Flächenbrand.“

Umso wichtiger sei es, dass das Thema in der Öffentlichkeit häufiger Beachtung finde. „Jede Stunde nach der Diagnose, in der nichts passiert, ist eine verlorene Stunde – pro Stunde erhöht sich das Sterblichkeitsrisiko um zehn Prozent.“ Jan Rossaint schildert im Gespräch die Symptome, die typischen Risikofaktoren, die richtige Behandlung, mögliche gesundheitliche Folgen und den aktuellen Forschungsstand.

Über den WWU-Cast
Im Podcast der WWU kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen zu Wort. Sie berichten über ihre Forschungsschwerpunkte, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und ihre persönliche Motivation. Alle Folgen sind auf Spotify, Deezer, Apple Podcasts und unter folgendem Link zu hören: go.wwu.de/wwucast.

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