Gelungener Auftakt für die „neue“ Universitätsgenetik in Münster – 1. Symposium des Centrums für Medizinische Genetik (CMG)

Mit einem vollbesetzten Festsaal im OX feierte das Centrum für Medizinische Genetik (CMG) in Münster im März einen gelungenen Start in das zweite Jahr seines Bestehens. Prof. Frank Tüttelmann und Prof. Monika Stoll eröffneten das erste Symposium der noch jungen Einrichtung, die gemeinschaftlich von der Medizinischen Fakultät der Universität Münster und dem Universitätsklinikum Münster (UKM) getragen wird. Ziel des CMG ist es, genetische Erkenntnisse durch enge Zusammenarbeit zwischen Forschung und Klinik schnell in die Patientenversorgung zu überführen – ganz im Sinne der Translation.

Der Ärztliche Direktor Prof. Alex Friedrich betonte in seiner Begrüßung die große Bedeutung einer verbesserten interdisziplinären Kommunikation und eines Abbaus hierarchischer Strukturen, um die Patientenversorgung weiter zu optimieren. Gerade die Genetik als Querschnittsfach könne hier eine Vorreiterrolle übernehmen. Auch der Dekan Prof. Frank Müller unterstrich die Relevanz genetischer Forschung für die gesamte Universitätsmedizin

Das wissenschaftliche Programm bot einen facettenreichen Einblick in die klinische Anwendung genetischer Erkenntnisse: Von der Pränataldiagnostik über die Onkogenetik bis hin zur Reproduktionsmedizin reichte das Spektrum der Vorträge. Prof. Monika Stoll – zugleich Prorektorin für Forschung – präsentierte eindrucksvoll ihre Forschung zu den Auswirkungen einer folgenreichen genetischen Variante in einer kleinen Population in Limburg und unterstrich damit die Bedeutung der komplexen Genetik für die klinische Praxis.

Auch die Kooperationspartner des CMG kamen zu Wort und zeigten sich von der bisherigen Zusammenarbeit begeistert: Priv.-Doz. Mareike Möllers lobte die enge Kooperation bei der Betreuung schwangerer Patientinnen mit auffälligen Ultraschallbefunden. Dr. Isabel Radke bedankte sich für die kontinuierlich verlässliche Zusammenarbeit im Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs.

Den wissenschaftlichen Abschluss bildeten zwei Antrittsvorlesungen: Dr. Margot Wyrwoll stellte neu identifizierte Gene vor, die zur Aufklärung der Ursachen männlicher Unfruchtbarkeit beitragen – einige davon sind bereits in der klinischen Diagnostik angekommen. Dr. Nuria Brämswig wiederum gab Einblicke in das spannende Feld der Syndromologie. In einer bildhaften Metapher verglich sie ihre Arbeit mit der eines Falken – stets wachsam für kleinste Details, aber gleichzeitig mit Blick für das große Ganze.

Mit diesem Symposium hat das CMG einen kraftvollen und inspirierenden Auftakt hingelegt. Die zahlreichen Stimmen aus Forschung und Klinik, die eine regelmäßige Fortführung dieser Austauschplattform forderten, zeigen deutlich: Die universitäre Genetik in Münster ist auf einem vielversprechenden Weg.