Die Arbeitsgruppe “Cognition & Gender“ untersucht Sinneswahrnehmungen und ihre Verarbeitung im Gehirn, vor allem das Sehen, Hören und die  Schmerzempfindung. Wie der Name bereits ausdrückt, geht es um geschlechtsspezifische Merkmale, beispielsweise bei der kognitiven Verarbeitung emotionaler Reize, wie dem Erfassen von Gesichtausdrücken, wobei Gesunde und Patienten, insbesondere schwer depressive, untersucht werden. Die vielfältigen Unterschiede zwischen dem weiblichen und männlichen Gehirn interessieren besonders im Hinblick auf die zunehmende Bedeutung von Geschlechtsunterschieden für fortwährend höher differenzierte diagnostische und therapeutische Verfahren. Als zweites Themenfeld untersuchen wir Spracherkennung, Lernen und Gedächtnis bei Männern und Frauen. Welche Unterschiede lassen sich ausmachen und welchen Einfluss haben Hormone, Menopause, Bildung und Alter?. Unterscheiden sich männliche von weiblichen Gehirnen, beispielsweise im Bereich des Sprachareals hinsichtlich der funktionellen und hemisphärischen Differenzierung Spezialisierung? Bestehen dazu Unterschiede des Metabolismus und lassen sich hierfür Einflussfaktoren ausmachen? In einem dritten großen Themenbereich werden grundlegende Prozesse von Aufmerksamkeitsfunktionen und deren Relevanz für die geistige „Fitness“ älterer Leute untersucht, in dessen Rahmen auch neurodegenerative Erkrankungen des Gehirns betrachtet werden.Im Bereich Netzwerke des Gehirns und diagnostische Modelle betrachten wir insbesondere das Zusammenspiel mehrerer Hirnareale in funktionell relevanten Netzwerken. Ein wichtiges Ziel ist hierbei, durch die Integration von Informationen aus verschiedenen Hirnregionen mit multivariaten Klassifizierungsverfahren diagnostische Modelle für psychische Erkrankungen bzw. Systemerkrankungen des Gehirns abzuleiten.Die interdisziplinär aufgebaute Arbeitsgruppe umfasst Psychologen und Mediziner, um der Methodenvielfalt gerecht zu werden. Es werden die funktionelle MRT (fMRT) und die Magnetresonanzspektroskopie (MRS) eingesetzt, wobei erstere die Funktionsunterschiede unter bestimmten experimentellen Bedingungen, zum Beispiel beim Zählen von Tönen, sichtbar macht und letztere die Messung sehr unterschiedlicher, biochemisch wichtiger Metaboliten in umschriebenen Hirnarealen ermöglicht.Die Arbeiten werden gegenwärtig durch die DFG, das BMBF und das IMF unterstützt.