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„Zukunftsweisendes Modell“: Hilde-Ulrichs-Stiftung verleiht dem Parkinson-Netzwerk PNM+ ihren Forschungspreis

Prof. Tobias Warnecke spricht bei einer Veranstaltung des Parkinsonnetzes Münsterland+ (Foto (E. Wibberg)

Münster - Den Alltag bewältigen mit Parkinson als schwerer chronischer Erkrankung: Das stellt für die Betroffenen eine große Herausforderung dar. Hürden baut nicht nur die Erkrankung selbst auf: Patientenverbände beklagen, dass es in etlichen Regionen eine bedrohliche Unterversorgung gebe, nicht nur auf dem Land. Und auch grundsätzlich besteht bei der Versorgung chronisch kranker Parkinson-Patienten Nachbesserungsbedarf, so bei der Zusammenarbeit der involvierten Ärzte und Therapeuten. Dass es auch anders geht, zeigt aus Sicht der Hilde-Ulrich-Stiftung für Parkinsonforschung das Pilotprojekt „Parkinsonnetz Münsterland +“ (PNM+). Die Stiftung hat dem Verbund jetzt ihren mit 10.000 Euro dotierten Forschungspreis verliehen.

Die Stiftung sei überzeugt von Grundidee, Umsetzung und ersten Erfolgen des Netzwerkes, das 2018 nach einjähriger Vorbereitungsphase startete und dessen Fäden an Universität und Universitätsklinikum Münster zusammenlaufen, heißt es in der Begründung des Awards. Bereits nach kurzer Zeit habe sich gezeigt, dass es durch angemessene Vernetzung und Austausch gelingen könne, Menschen mit Parkinson koordiniert, patientenorientiert und individualisiert zu versorgen. Das nach niederländischem Vorbild gestaltete Netzwerk bündele vorbildlich auf Basis eines interdisziplinär aufgestellten Teams die Expertise aller Fachgruppen.

Das Fazit das Stiftung: „Für uns ist das münstersche PNM+-Modell eines patientenorientierten Zusammenschlusses mit dem Ziel einer besseren Primär- und Langzeitversorgung von Kranken unter Einbindung der Angehörigen zweifelsohne ein Ansatz, der in die Zukunft weist.“ Über dieses Lob kann sich vor allem Prof. Tobias Warnecke von der münsterschen Uniklinik für Neurologie freuen, der Koordinator von PNM+: „Der Preis ist eine großartige Anerkennung für unsere Arbeit. Das Geld werden wir verwenden, um die digitale Vernetzung untereinander weiter voranzutreiben.“

Beim Parkinsonnetz Münsterland + handelt es sich um einen Zusammenschluss verschiedener Akteure in der Region Münsterland und Osnabrück. Beteiligt sind Neurologen aus Akut- und Rehabilitationskliniken, niedergelassene Haus- und Fachärzte, Physiotherapeuten, Logopäden, Ergotherapeuten, Apotheker, Betroffene, Angehörige, Parkinson-Nurses und -Assistenten, Krankenpfleger sowie Unternehmen. Im Zentrum stehen die Vernetzung sowie ein enger Austausch zwischen den Akteuren sowie der Aufbau von parkinsonspezifischem Wissen innerhalb interdisziplinärer Versorgungsteams.

Die Hilde-Ulrichs-Stiftung für Parkinsonforschung ist eine Anlaufstelle, bei der Patienten mit Morbus Parkinson eine unabhängige Beratung sowie Informationen zu der Krankheit erhalten. Zu den Aktivitäten der Einrichtung gehört auch die Vergabe eines Forschungspreises alle zwei Jahre. Darüber hinaus unterstützt die Stiftung Studien und leistet Aufklärungsarbeit.

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