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Entzündungsprozesse in der Halsschlagader sichtbar gemacht: Dr. Robert Seifert erhält WWU-Promotionspreis

WWU-Rektor Prof. Johannes Wessels und Prorektorin Prof. Dr. Monika Stoll (r.) sowie Prorektorin Prof. Regina Jucks und Prorektor Prof. Dr. Michael Quante (l.) mit den Preisträgern 2018, darunter auch Robert Seifert (3.v.l.) (Foto: WWU / P. Leßmann)

Münster (upm) - In einer Feierstunde in der Schloss-Aula hat das Rektorat der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) am heutigen Freitag (7.12.) die Autoren der 14 besten Promotionen mit einem Dissertationspreis ausgezeichnet. Der Preis ist mit jeweils 3.500 Euro dotiert. Unter den Award-Gewinnern war auch Dr. Robert Seifert, der sich in seiner Doktorarbeit an der Medizinischen Fakultät mit der Früherkennung von Herzkreislauferkrankungen mittels bildgebender Verfahren befasst hat.

Ursache dieser Erkrankungen ist häufig eine chronische Entzündung der Blutgefäße. Forscher arbeiten zurzeit daran, solche molekularen und zellulären Entzündungsprozesse mit chemischen Markierungsmethoden erstmals in der Halsschlagader sichtbar zu machen. Diese Region ist für Schlaganfälle von großer Bedeutung. Da die zu erwartenden Bilddaten komplex sind, wird es für Forscher und Ärzte schwierig, rein visuell zu erfassen, wie ausgeprägt die Erkrankung ist. In enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Informatik der Universität Münster entwickelte Robert Seifert deshalb einen Algorithmus, der es möglich macht, Bilddaten präzise zu analysieren. Er und seine Kollegen aus der Informatik warben dazu Gelder beim Exzellenzcluster „Cells in Motion“ für ein Forschungsprojekt ein, mit dem die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Nachwuchswissenschaftlern gefördert wird.

Das Hauptaugenmerk der Studie lag darauf, zufällige Unterschiede zwischen Bilddatensätzen auszublenden, um krankhafte Bereiche sichtbar zu machen. Robert Seifert testete die Methode an der Fluroreszenz-Reflektions-Bildgebung mit Mäusen und konnte zeigen: Mit dem Algorithmus lassen sich gezielt die Regionen von Blutgefäßen erkennen, die stark entzündet sind und daher ein hohes Risiko für Schlaganfälle aufweisen. Die Ergebnisse könnten zukünftig dabei helfen, neue Bildgebungsverfahren für die Früherkennung von Schlaganfällen in die klinische Anwendung zu bringen. Die Arbeit mit dem Titel „Statistical Permutation-based Artery Mapping (SPAM): a novel approach to evaluate imaging signals in the vessel wall” wurde betreut von Prof. Michael Schäfers.

Mit den Dissertationspreisen für exzellente Promotionen fördert die Universität Münster ihren wissenschaftlichen Nachwuchs. In diesem Jahr erhalten mehr Absolventinnen und Absolventen eine solche Auszeichnung als je zuvor. „Die Vielfalt der Dissertationen, die geehrt werden, beweist, dass die Universität Münster in ihrer gesamten Breite und über alle Fachbereiche hinweg exzellente Forschung betreibt“, betont Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels.