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Vom Duo zum Trio: Unis Münster und Bielefeld etablieren mit der neuen Ethik-Kommission bundesweit einmaliges Kooperationsmodell

Beim Initialtreffen der neuen Ethik-Kommission in Münster (v.l.n.r.): Rektor Prof. Gerhard Sagerer (BI), Dekanin Prof. Claudia Hornberg (BI), ÄKWL-Präsident Dr. Hans‐Albert Gehle, Dekan Prof. Frank Ulrich Müller (MS), Prof. Wolfgang Berdel (Vors. der Ethik‐Kommission) und Rektor Prof. Johannes Wessels (Foto: ewl)

Münster/Bielefeld (ewl) – Wachstum Richtung Osten: Mit der neu gegründeten Medizinischen Fakultät der Universität Bielefeld wird sich künftig ein weiterer universitärer Partner in der gemeinsamen Ethik-Kommission der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) engagieren. Über die räumliche Ausdehnung hinaus kommen auch neue Forschungsschwerpunkte hinzu. „Dies markiert einen weiteren Entwicklungsschritt in der Geschichte der Ethik-Kommission Münster“, erklärt ÄKWL-Präsident Hans-Albert Gehle, der als große Stärke der Kommission die Expertise ihrer inzwischen mehr als 90 ehrenamtlichen Mitglieder aus verschiedenen Berufsgruppen ansieht.

Der Kommission gehören nicht nur Ärztinnen und Ärzte sowie Juristinnen und Juristen an, sondern auch andere Gesundheitsberufe, Personen mit wissenschaftlicher Erfahrung auf dem Gebiet der Ethik in der Medizin sowie Patientenvertreterinnen und -vertreter. Bei einem Treffen der drei Trägereinrichtungen in Münster betonte Prof. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld, die enge Zusammenarbeit der beteiligten Universitäten, die sich auch in dieser Kooperation ausdrücke und fügte hinzu: „Wir sind sehr dankbar, dass alle Partner für eine derartige, auch zukunftweisende Lösung offen waren und dass wir unsere Stärken als Forschungsstandorte bündeln.“

Die Bielefelder Medizin-Dekanin Prof. Claudia Hornberg ergänzte: „Für einen Standort im Aufbau ist es von besonderem Vorteil, dass es die Möglichkeiten gibt, auf vorhandene Strukturen aufzubauen und diese gemeinschaftlich weiter auszugestalten. Die kurzfristige Bereitstellung einer hohen Beratungsqualität und die Qualitätssicherung wird für die biomedizinische und klinische Forschung am Standort Bielefeld von Beginn an Vorteile bringen.“ Dazu erklärt Prof. Wolfgang Berdel, Vorsitzender der Ethikkommission: „Wir freuen uns, dass der Vorschlag des Zusammengehens allseits Akzeptanz fand, denn der zunehmenden prozeduralen Komplexität in der Arbeit der Ethik-Kommissionen begegnet man viel besser gemeinsam als jeder für sich.“

Die Zusammenarbeit einer Ärztekammer mit zwei Universitäten in einer medizinischen Ethik-Kommission ist in Deutschland bislang einmalig und kann nach Ansicht der Initiatoren Modellcharakter haben. Große Vorteile des Zusammengehens sehen alle Beteiligten in entstehenden Synergien von Patientenschutz und Forschungsqualität. Die immer komplexeren rechtlichen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen, erfordere eine erhebliche fachliche Breite und Expertise der ehrenamtlichen Mitglieder und eine gut aufgestellte Geschäftsstelle.

Die Mitglieder der Kommission werden um eine Reihe von Expertinnen und Experten aus dem Raum Bielefeld verstärkt. Auch im Vorstand der Ethik-Kommission werden beide universitäre Standorte künftig angemessen vertreten sein. Schließlich wird sich die Kooperation auch in einem neuen Namen der Ethik-Kommission niederschlagen, die künftig die Bezeichnung „Ethik-Kommission Westfalen-Lippe“ tragen wird. Die Umsetzung erfolgt in der zweiten Jahreshälfte 2021.

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