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Weltweit bekannter Pionier der Massenspektrometrie: Prof. Franz Hillenkamp verstorben

Prof. Franz Hillenkamp (Foto: privat)

Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster trauert um ihren Angehörigen, den emeritierten Universitätsprofessor für Medizinische Physik einschließlich Biophysik, Dr.-Ing. Franz Hillenkamp. Er verstarb am 22. August 2014 im 79. Lebensjahr.
Franz Hillenkamp wurde am 18. März 1936 in Essen geboren. Nach dem Abitur 1955 in Lünen/Lippe studierte er an der Technischen Universität München Elektrotechnik, wo er 1966 zum Dr.-Ing. promoviert wurde. 1961 erwarb er an der Purdue University, West Lafayette/USA, den Master of Science für das Fach Statistische Nachrichtentechnik und Kybernetik. Seine berufliche Laufbahn begann er 1962 als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Strahlenbiologie der Universität München und setzte sie von 1963 bis 1976 in unterschiedlichen Positionen bei der Gesellschaft für Strahlen- und Umweltforschung in München fort. Von 1967 bis 1976 hatte Franz Hillenkamp einen Lehrauftrag für Experimentalphysik an der University of Maryland, Munich Campus. Im Anschluss daran war er bis 1986 als C3-Professor für Biophysik an der Johann-Wolfgang-von-Goethe-Universität Frankfurt tätig.
Von 1986 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 2001 leitete er als Direktor das Institut für Medizinische Physik und Biophysik in Münster. Darüber hinaus war er als Gastdozent an verschiedensten Universitäten weltweit tätig, unter anderem an der Medizinischen Fakultät der Harvard Universität, Boston/USA, von 1982 bis 2006.
Franz Hillenkamp gehörte auf seinem Arbeitsgebiet zu den renommiertesten und international anerkanntesten Spitzenwissenschaftlern. Er ist - zusammen mit Kollegen -bekannt für die Erfindung und Entwicklung der Matrix-unterstützten Laser-Desorption/Ionisation für die Massenspektrometrie (MALDI-MS), einer Methode von herausragender Bedeutung für die Analyse von großen Molekülen und Polymeren insbesondere in der biomedizinischen Forschung, zum Beispiel der Proteomik. In den letzten Jahren hat er sich hauptsächlich der Erforschung der MALDI-Mechanismen und MALDI-Anwendbarkeit für die Analyse von Nukleinsäuren gewidmet.
Franz Hillenkamp hat einige repräsentative Preise erhalten, unter anderem von der Amerikanischen Gesellschaft für Massenspektrometrie 1998 einen Preis für hervorragende Arbeit auf diesem Gebiet, die Thompson-Ehrenmedaille der Gesellschaft für Internationale Massenspektrometrie 2003, den Fresenius-Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker 2002, die Torbern-Bergman-Medaille der Schwedischen Gesellschaft für Chemie 2006 und den Caroline- und William-Mark-Gedächtnispreis der Amerikanischen Gesellschaft für Lasermedizin und Laserbehandlungen 2011.
Die Universität Münster verliert mit Franz Hillenkamp einen anerkannten Forscher, einen engagierten Lehrer, einen hochgeschätzten Menschen und Kollegen, der sich bleibende Verdienste um die Wissenschaft an der Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster erworben hat.
Die Rektorin der Westfälischen Wilhelms-Universität, Ursula Nelles
Der Dekan der Medizinischen Fakultät, Wilhelm Schmitz
Der Direktor des Instituts für Medizinische Physik und Biophysik, Jürgen Klingauf


Die Aussegnung findet statt am Freitag, 29. August 2014, um 11.00 Uhr in der Kapelle des Zentralfriedhofs (Robert-Koch-Straße 9, 48149 Münster). Die Beerdigung ist anschließend.

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