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Unterstützung durch die Hertz-Stiftung: Fabian Kunisch erhält Auslandsstipendium für die Yale University

New Haven statt Münster: Fabian Kunisch hat es für die letzten Züge seiner Doktorarbeit in die USA verschlagen – und das an keine geringere Universität als Yale (Foto: C. Weber)

Münster (mfm/sw) – Forschen an einer der renommiertesten Universitäten der Welt: für viele ein Traum – für Fabian Kunisch Realität. Gemeint ist keine geringere Universität als die Yale University: Der 24-Jährige erhielt auf Antrag seines münsterschen Doktorvaters Prof. Michael Raschke ein Stipendium der Heinrich Hertz-Stiftung und forscht nun vier Monate lang in den USA an sogenannten Bakteriophagen. Das sind Viren, die Bakterien infizieren: Sie könnten künftig ein Gegenmittel bei Infektionen und somit eine Alternative zu Antibiotika darstellen – ob und inwieweit das möglich ist, untersucht Kunisch in seiner vielfach geförderten Promotionsstudie.

In New Haven widmet sich der gebürtige Bergisch-Gladbacher weiter seiner Doktorarbeit, mit der sich der Nachwuchswissenschaftler an der Schnittstelle von Chirurgie und Infektiologie bewegt – denn Bakteriophagen können besonders dabei helfen, nach Operationen gefährliche Infektionen zu verhindern. Gerade bei prothetischen Implantaten besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko: Um die eingesetzten Implantate siedeln sich Bakterien an, die Biofilme ausbilden. Die Biofilme bilden eine Art Schutzschicht, die durch Antibiotika kaum durchdrungen werden kann. Hier kommt Kunischs Ansatz ins Spiel: Der münstersche Medizinstudent untersucht, ob Bakteriophagen bei biofilm-assoziierten Infektionen bei der Durchdringung dieser Biofilme helfen können. Die Viren infizieren Bakterien und machen diese damit unschädlich – und können somit eine echte Alternative zu Antibiotika darstellen, die immer häufiger wegen Resistenzen unwirksam sind.

Im vergangenen Jahr erhielt Kunisch für seine Forschung bereits ein Promotionsstipendium der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin in Höhe von 10.000 Euro. Vor seinem Auslandsaufenthalt standen dem 24-Jährigen das Labor und die Forschungseinheiten der Berliner Charité zur Verfügung, wo er unter der Betreuung von PD Dr. Andrej Trampuz und Dr. Mercedes Gonzalez Moreno arbeitete. Für die letzten Züge seiner Doktorarbeit verschlug es ihn noch quer über den Atlantik zu Prof. Paul Turner an die Yale University. Die vom Land Nordrhein-Westfalen initiierte Heinrich Hertz-Stiftung legt großen Wert auf Nachwuchs in der Forschung und fördert durch Stipendien den internationalen Austausch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern – so auch Kunischs Forschungsaufenthalt in den USA. Bis Ende August kann der junge Medizinstudent in Yale forschen - was er unter anderem auch Studiendekan Prof. Bernhard Marschall zu verdanken hat, der seine Bewerbung intensiv unterstützt hat.

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