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32 Jahre lang für die Hochschulmedizin tätig: Universität und Klinikum trauern um früheren KD Manfred Gotthardt

Manfred Gotthardt in einem undatierten, wohl in den 1990er Jahren aufgenommenen Porträt (Foto: WWU)

Die Westfälische Wilhelms-Universität (WWU) Münster und das Universitätsklinikum Münster (UKM) trauern um ihren langjährigen leitenden Angestellten Dr. Manfred Gotthardt, der am 24. Juni 2023 im Alter von 80 Jahren plötzlich verstorben ist.

Insgesamt 32 Jahre lang hatte Manfred Gotthardt verschiedene Funktionen in beiden Institutionen inne. Von seiner Station als Richter am Verwaltungsgericht Gelsenkirchen wechselte er 1974 als juristischer Mitarbeiter in die Verwaltung der WWU. Zunächst als Abteilungsleiter und Dezernent fungierte er schließlich von 1984 bis zum Jahr 2000 als leitender Verwaltungsdirektor der Medizinischen Einrichtungen der Universität Münster. Nach der Herauslösung des Klinikums aus der Universität im Jahr 2001 arbeitete er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2006 als Kaufmännischer Direktor (KD) des UKM.

Mit seiner Schaffenskraft und seinem Engagement prägte der gelernte Jurist wesentlich den Übergang in ein neues Zeitalter. Sein Anliegen war es stets, die Krankenversorgung, Forschung und Lehre als Einheit zu sehen. Besonderes Augenmerk legte er darauf, dies trotz der Herauslösung des Klinikums aus dem Universitätsbetrieb und damit einhergehenden strukturellen Veränderungen sicherzustellen. Diese Trias wird in Münster noch heute auf dem gemeinsamen Albert-Schweitzer-Campus gelebt.

Dabei zeichneten ihn jederzeit gelebte Kooperation und Kollegialität aus. Nicht ohne Grund galt Manfred Gotthardt als „Direktor mit der immer offenen Tür“; andere wiederum bezeichneten ihn „als Glücksfall für die Medizin“. Seine Expertise brachte er viele Jahre in zahlreichen Gremien und Kommissionen ein, beispielsweise als Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Universitätsklinika Deutschlands und Vizepräsident der Krankenhausdirektoren Deutschlands. 2003 wurde ihm für sein herausragendes Engagement für die Belange der Medizinischen Fakultät und seine langjährigen Verdienste um die Hochschulmedizin in Deutschland der Ehrendoktortitel der Medizin der Universität Münster verliehen. Insbesondere in Zeiten zunehmend knapper werdender Ressourcen, so hieß es seinerzeit in der Begründung, habe er Zeichen gesetzt, die für ein gemeinsames Wirken von Medizinischer Fakultät und UKM besonders konstruktiv seien.

Auch im Ruhestand fühlte sich Manfred Gotthardt der Universitätsmedizin und dabei vor allem dem Knochenmarktransplantationszentrum des UKM verbunden, das in seiner Amtszeit am UKM gebaut und etabliert wurde. Dem „Freundeskreis KMT Münster e. V.“ stand er bis zu seinem Tod als Vorsitzender vor.  maz