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WWU-Mediziner Prof. Frieder Schaumburg erhält den diesjährigen Robert-Koch-Förderpreis
Münster (mfm/lt) – „Die Gesundheit von Mensch und Tier können wir nicht separat betrachten“, sagt Prof. Frieder Schaumburg. Der 37-jährige lehrt und forscht an der Universität Münster im Bereich Zoonosen – das sind Krankheiten, die wechselseitig zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können. Für seine Verdienste auf dem Gebiet der Mikrobiologie erhielt er jetzt den Robert-Koch-Förderpreis der Stadt Clausthal-Zellerfeld. Die Übergabe erfolgte in der Berg- und Universitätsstadt im Harz, in der der berühmte Mikrobiologe Robert Koch geboren wurde und zur Schule ging. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
Prof. Schaumburg bekam den Preis unter anderem für seine Entdeckung des Bakteriums Staphylococcus schweitzeri. Diese Art fand er zusammen mit Kollegen bei einem Forschungsaufenthalt am „Centre de Recherches Médicales de Lambaréné“ in Gabun. Das Bakterium benannten die Forscher nach dem berühmten deutsch-französischen Mediziner Albert Schweitzer, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Krankenhaus in Lambaréné gegründet hatte.
Für Prof. Schaumburg ist es nicht die erste Auszeichnung: Für seine Forschungen zur Übertragung bakterieller Infektionen erhielt er 2014 bereits den bioMérieux-Diagnostikpreis der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie. Seit 2012 arbeitet Schaumburg am Institut für Medizinische Mikrobiologie des Universitätsklinikums Münster. 2014 wurde er Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie und habilitierte 2015 an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster im Fach Medizinische Mikrobiologie. Begonnen hat der gebürtige Wuppertaler seine Karriere an der Universität Göttingen, wo er Medizin studierte und auch promoviert wurde.
Der Robert-Koch-Förderpreis wird seit 1981 alle zwei Jahre verliehen. Gemeinsam mit der Robert-Koch-Stiftung zeichnet die Stadt Clausthal-Zellerfeld damit wissenschaftliche Leistungen junger Medizinerinnen und Mediziner auf dem Gebiet der Medizin, Virologie und Biochemie aus. Die Übergabe des Förderpreises in der Aula der Robert-Koch-Schule soll die Verbundenheit mit dem Mikrobiologen Koch verdeutlichen, der 1862 sein Abitur an eben diesem Gymnasium machte und als Begründer der modernen Bakteriologie und Mikrobiologie gilt. Die Laudatio auf Prof. Schaumburg hielt der eigens für die Preisverleihung angereiste Präsident des Robert-Koch-Institutes in Berlin, Prof. Lothar H. Wieler. Nach seiner Festrede trug sich der Preisträger in das Goldene Buch der Stadt ein. Lobend erwähnte er das Lied „Ode an die Freude“, das Schüler vor der Preisverleihung vorgetragen hatten: „Das Europalied passt sehr gut. Die Basis wissenschaftlicher Arbeit ist es, über Grenzen hinweg zusammenzuarbeiten.“
Der Robert-Koch-Förderpreis an Prof. Schaumburg ist der zweite, der an einen Forscher der Universität Münster verliehen wird: Bereits 2010 erhielt der damals an der Medizinischen Fakultät beschäftigte Privatdozent Dr. Alexander W. Friedrich den Preis für seine Errungenschaften im Bereich der Mikrobiologie.