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Partner-Uni der Fakultät nur 200 Kilometer vom Unglücksreaktor entfernt: Sorge um die Kollegen in Mibu

Prof. Akira Terano und WWU-Rektorin Prof. Ursula Nelles 2009 bei der Erneuerung des Partnerschaftsvertrages (Foto: FZ/Thomas)

Münster (mfm/tb) – Sorge um die Kollegen und Kommilitonen in Japan: Die Medizinische Fakultät Münster der Universität Münster (WWU) unterhält seit 2005 einen Kooperationsvertrag mit der Dokkyo University School of Medicine in Mibu. Die kleine Stadt ist ein Vorort der Metrole Utsunomiya und liegt in der Präfektur (in etwa: Regierungsbezirk) Tochigi – dem Nachbarbezirk der Präfektur Fukushima. Die Distanz zum dortigen Atomkraftwerk beträgt daher nur rund 200 km.
Wissenschaftler aus Münster haben in Mibu bereits Forschungsaufenthalte absolviert, und in den letzten beiden Jahren hatten Medizinstudenten der WWU die Möglichkeit, dort in verschiedenen Abteilungen zu famulieren. Regelmäßig im September kommen im Gegenzug fünf japanische Studierende und  begleitende Professoren aus Japan nach Münster, um hier eine zweiwöchige "Summer School" zu besuchen.
Entsprechend groß sind der Schock und die Sorge über die Naturkatastrophe in Japan bei Privatdozent Dr. Jan Becker, der das Programm auf münsterscher Seite koordiniert und selbst schon drei Monate in Nippon gearbeitet hat. Durch E-Mail-Kontakt mit verschiedenen Professoren, unter anderem dem Präsidenten der Partner-Universität, Prof. Akira Terano, und mit Studierenden konnte er in Erfahrung bringen, dass die Schäden an den Universitätsgebäuden in Mibu glücklicherweise gering ausgefallen sind. In Mibu seien auch keine Menschen zu Schaden gekommen. Studierende oder Wissenschaftler aus Münster sind derzeit nicht vor Ort.
Wie die Partner berichten, rücke angesichts dieser Lage nun die Angst vor einer nuklearen Katastrophe in den Vordergrund. „Wir hoffen inständig, dass sich der nukleare Super-Gau doch noch aufhalten lässt oder zumindest die Radioaktivität wetterbedingt in Richtung Ozean abgeleitet wird“, sagt Dr. Becker. Aus den Mails werde deutlich, von welchem tragischen Ausmaß die Folgen des Erdbebens seien. „Alle Japaner kennen Erdbeben und werden mit der Angst vor Erdbeben groß, aber so etwas wie die Katastrophe vom vergangenen Freitag hat noch niemand erlebt“, so der IfAS-Mitarbeiter. Zusätzliche Angst bereiteten die zahlreichen Nachbeben. Aus den Kontakten werde aber auch deutlich, dass die Kollegen in Japan Hoffnung haben und alles Menschenmögliche dafür tun, um mit der Krise fertig zu werden. „Den Mut, die Disziplin und den Optimismus der Japaner kann man nur bewundern“, fasst Becker seine Eindrücke zusammen.
Pressemitteilung "Anteilnahme mit Japan" der WWU

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