News
Traumata hinterlassen Spuren im Gehirn: Dr. Nils Opel erhält Promotionspreis der Stiftung ZNS
Münster (mfm/sm) - Wer in der Kindheit Traumatisches erlebt, leidet oft lebenslang darunter. Genau mit diesen Spätfolgen beschäftigte sich Dr. Nils Opel, Promovend der Universität Münster, in seiner Doktorarbeit. Er untersuchte, wie sich traumatische Kindheitserinnerungen auf die Struktur des Gehirns bei depressiven und gesunden Menschen auswirken. Für seine Ergebnisse erhielt er jetzt den Promotionspreis der Stiftung Zentrales Nervensystem (ZNS).
Bei Menschen mit psychischen Störungen wie beispielsweise Depressionen ist der Hippocampus des Gehirns – also der Bereich, der für Gedächtnis und Emotionen zuständig ist – verkleinert. Diese Erkenntnis ist in der neurobiologisch-psychiatrischen Forschung durch vielfache Untersuchungen gesichert. Nicht klar war Hirnforschern jedoch bislang, ob die Größenunterschiede erst von der psychischen Störung selbst ausgelöst werden oder Betroffene bereits vor Auftreten der Erkrankung ein verkleinertes Hippocampusvolumen aufweisen. Als weltweit erste Forschergruppe fand das Team um Opel in ihrer Untersuchung heraus, dass diese hippokampale Atrophie bei Depressiven auf lange zurückliegende traumatische Erlebnisse zurückzuführen ist. Dieser Teil des Gehirns „schrumpft“ also nicht erst im Laufe der Erkrankung, sondern ist schon vorher – in Opels Studie ausgelöst durch ein psychisches Trauma – verkleinert.
Opels Erkenntnisse sind für die internationale Forschung ein entscheidender Schritt in der Debatte, ob Veränderungen der Hirnstruktur psychisch erkrankter Menschen bleibend sind oder nur vorübergehend im Zustand der Krankheit auftreten. Die Ergebnisse aus Opels Doktorarbeit, die an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Münster entstand und von Prof. Udo Dannlowski betreut wurde, haben große Bedeutung, da sie den Grundstein für eine zukünftige Früherkennung von Hochrisikogruppen für Depressionen und andere affektive Störungen anhand ihrer veränderten Hirnstruktur darstellen. Die Möglichkeiten individualisierter Früherkennung besonders gefährdeter Gruppen, zu denen beispielsweise Blutsverwandte von psychisch erkrankten Menschen gehören, werden derzeit in Folgeprojekten der Arbeitsgruppe untersucht.
Die Stiftung ZNS des münsterschen Neurologen Dr. Joachim Elbrächter besteht seit 2009 und fördert Wissenschaftler und Institutionen, die über Krankheiten des zentralen Nervensystems aufklären. Der Promotionspreis, den die Stiftung einmal jährlich für herausragende Doktorarbeiten vergibt, ist mit 1.500 Euro dotiert. Der Stifter Elbrächter ist Facharzt für Neurologie und Psychiatrie und arbeitet als niedergelassener Arzt, zudem leitet er die neurologische Belegabteilung der Raphaelsklinik in Münster.
Bei Menschen mit psychischen Störungen wie beispielsweise Depressionen ist der Hippocampus des Gehirns – also der Bereich, der für Gedächtnis und Emotionen zuständig ist – verkleinert. Diese Erkenntnis ist in der neurobiologisch-psychiatrischen Forschung durch vielfache Untersuchungen gesichert. Nicht klar war Hirnforschern jedoch bislang, ob die Größenunterschiede erst von der psychischen Störung selbst ausgelöst werden oder Betroffene bereits vor Auftreten der Erkrankung ein verkleinertes Hippocampusvolumen aufweisen. Als weltweit erste Forschergruppe fand das Team um Opel in ihrer Untersuchung heraus, dass diese hippokampale Atrophie bei Depressiven auf lange zurückliegende traumatische Erlebnisse zurückzuführen ist. Dieser Teil des Gehirns „schrumpft“ also nicht erst im Laufe der Erkrankung, sondern ist schon vorher – in Opels Studie ausgelöst durch ein psychisches Trauma – verkleinert.
Opels Erkenntnisse sind für die internationale Forschung ein entscheidender Schritt in der Debatte, ob Veränderungen der Hirnstruktur psychisch erkrankter Menschen bleibend sind oder nur vorübergehend im Zustand der Krankheit auftreten. Die Ergebnisse aus Opels Doktorarbeit, die an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Münster entstand und von Prof. Udo Dannlowski betreut wurde, haben große Bedeutung, da sie den Grundstein für eine zukünftige Früherkennung von Hochrisikogruppen für Depressionen und andere affektive Störungen anhand ihrer veränderten Hirnstruktur darstellen. Die Möglichkeiten individualisierter Früherkennung besonders gefährdeter Gruppen, zu denen beispielsweise Blutsverwandte von psychisch erkrankten Menschen gehören, werden derzeit in Folgeprojekten der Arbeitsgruppe untersucht.
Die Stiftung ZNS des münsterschen Neurologen Dr. Joachim Elbrächter besteht seit 2009 und fördert Wissenschaftler und Institutionen, die über Krankheiten des zentralen Nervensystems aufklären. Der Promotionspreis, den die Stiftung einmal jährlich für herausragende Doktorarbeiten vergibt, ist mit 1.500 Euro dotiert. Der Stifter Elbrächter ist Facharzt für Neurologie und Psychiatrie und arbeitet als niedergelassener Arzt, zudem leitet er die neurologische Belegabteilung der Raphaelsklinik in Münster.