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Münster erneut leistungsstärkste Medizinische Fakultät in Nordrhein-Westfalen

Freuen sich über die „Erfolgsprämie“ aus Düsseldorf: Dekan Prof. Wilhelm Schmitz und Forschungsreferentin Dr. Elke Williamson (Foto: FZ/Thomas)

Münster (mfm/tb) – Das Geld folgt der Leistung – das gilt zunehmend auch im Wissenschaftsbetrieb. In der nordrhein-westfälischen Hochschulmedizin bedeutet das: Einen jährlich wachsenden Teil ihrer Zuweisungen an die dortigen Medizinischen Fakultäten vergibt die Landesregierung inzwischen nach Leistungskriterien. In allen Kategorien auch 2009 wieder auf dem ersten Platz und erneut die leistungsstärkste des Bundeslandes: die Medizinische Fakultät der Universität Münster. Das zeigen die jetzt abgeschlossenen Berechnungen des NRW-Wissenschaftsministeriums zum Haushalt 2010. Die Fakultät sichert sich damit eine „Leistungsprämie“ von 2,6 Millionen Euro.
In den meisten Bundesländern gibt es inzwischen eine leistungsorientierte Mittelvergabe (LOM) an die Hochschulen – allerdings mit unterschiedlichen Bewertungssystemen, was einen bundesweiten Vergleich verhindert. Nordrhein-Westfalen hat dieses Prinzip 1999 eingeführt – und genauso lange belegt Münster unter den sieben staatlichen Medizinischen Fakultäten des Landes den ersten Rang.
Der LOM liegt ein komplexes Rechen- und Nachweisverfahren zur Leistungserfassung zugrunde. Von den Zuweisungen aus Düsseldorf fließen derzeit 17,5 Prozent – 2009 zusammen rund 113 Millionen Euro – zunächst in einen gemeinsamen Topf. Ob die Fakultäten daraus schließlich mehr oder weniger als ihre 17,5-prozentige „Einlage“ erhalten, richtet sich nach ihrem Abschneiden in bestimmten Kategorien.
Zu denen gehört beispielsweise die Umsetzung des Landesgleichstellungsgesetzes (LGG). Gewertet wird hier, wie hoch der Frauenanteil an der Belegschaft ist und welche Positionen die Mitarbeiterinnen bekleiden. Je mehr Frauen Leitungsfunktionen ausüben, desto mehr kann eine Fakultät in dieser Kategorie punkten. Nach Vorabzug der LGG-Mittel entfällt vom Rest ein Viertel auf besondere Leistungen in der Lehre. Ausschlaggebend sind die Prüfungsergebnisse, die die Studierenden in den bundesweit genormten staatlichen Prüfungen erbringen.
Mit 75 Prozent geht der Forschungserfolg mit Abstand am stärksten in die LOM-Berechnung ein. Fakultäten, die hier vordere Plätze anstreben, müssen ein hohes Drittmittelaufkommen, also eingeworbene Fördermittel, vorweisen können. Das zweite, gegenüber den Drittmitteln noch etwas stärker gewichtete Kriterium im Bereich Forschung sind Veröffentlichungen des jeweiligen Standortes in wissenschaftlichen Publikationen von internationalem Rang.
Hintergedanke der Länder bei der leistungsorientierten Mittelvergabe ist, damit den Qualitätswettbewerb der Hochschulen anzuschieben. Dass dieses Konzept aufgeht, zeigt der im Laufe der Jahre immer geringer gewordene Vorsprung des „NRW-Primus’“ Münster. „Der Abstand schmilzt, weil das Feld insgesamt besser geworden ist“, erläutert Dr. Elke Williamson, die als Forschungsreferentin der Medizinischen Fakultät für die Erhebung und Erfolgskontrolle der LOM-Daten zuständig ist. Die Folge: Obgleich der vom Land nach Leistungskriterien vergebene Finanzanteil stetig steigt - anfangs waren es nur fünf statt der jetzigen 17,5 Prozent – und die Fakultät aufgrund kontinuierlich verbesserter Leistungen unverändert an der Spitze steht, ist die Bonus-Zahlung nicht im gleichem Maße mit gewachsen.
Was die Fakultät an zusätzlichem Geld aus Düsseldorf erhält, gibt sie nach einem internen Anreizsystem an besonders erfolgreiche Einrichtungen und Projekte im eigenen Bereich weiter. „In erweiterter Form“, sagt Dekan Prof. Wilhelm Schmitz: „Die Leistungsorientierung ist ein zentraler Leitgedanke unserer Fakultät, daher stocken wir die Summe auf und etablieren zudem neue Instrumente des Forschungsmanagements, bis zu internen Wettbewerben“. Ein wesentlicher Schwerpunkt dabei sei die Nachwuchsförderung. „Das Dekanat bedankt sich bei allen Kolleginnen und Kollegen, die mit ihrem Engagement diesen Erfolg erst möglich gemacht haben“, so Schmitz.
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