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Mit der Genschere nach neuen Ansätzen gegen Krebs suchen: Helweg-Stiftung zeichnet Nina Härting für Masterarbeit aus

Verfasste eine buchstäblich ausgezeichnete Masterarbeit: Nina Härting (Foto: privat)

Münster (mfm/mw) – Wie kann mit innovativen neuen Technologien die Aktivität spezifischer Gene in Krebszellen reguliert werden? Das untersuchte Nina Härting in ihrer Masterarbeit – und das auf einem fachlich so hohen Niveau, dass die Biologin für ihre Arbeit den diesjährigen Förderpreis der Friedrich-Wilhelm-Helweg-Stiftung erhalten hat. Härting gehörte zum Team der Arbeitsgruppe von Dr. Sebastian Balbach an der münsterschen Uniklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 1.000 Euro verbunden.

In Härtings Studie geht es um rhabdoide Tumoren. Leukämien, maligne Lymphome und ZNS-Tumore sind Krebsarten, die vor allem bei Kleinkindern auftreten. Zu letzteren werden auch die rhabdoiden Tumoren gezählt. Dieser sehr aggressiv wachsende Krebs kann in allen Geweben des Körpers entstehen, am häufigsten sind jedoch das Gehirn‎ und Rückenmark‎ betroffen, also das Zentralnervensystem (ZNS)‎, die Nieren, die Leber sowie das Weichgewebe (wo Fachleute von einem Rhabdomyosarkom sprechen). Die ausgezeichnete Masterarbeit befasst sich mit der Entwicklung neuer Methoden, mit denen sich die Aktivität spezifischer Gene in Zellen zielsicher und steuerbar verändern lässt.

Gentechnische Methoden wie CRISPR-Cas9, auch bekannt als „Genschere“, erzeugen Brüche in der Ziel-DNA. Diese „Verletzung“ muss durch körpereigene Reparaturmechanismen behoben werden. „Während dieses Prozesses können gewollte Modifikationen in der DNA hervorgerufen werden, um so die Zellaktivität zu steuern“, erläutert Härting. Von dieser Strategie versprechen sich die Onkologen der Universität Münster, die Rolle dieser Gene in Krebszellen besser zu verstehen und als Endziel neue zielgerichtete Therapiemöglichkeiten gegen das Rhabdomyosarkom entwickeln zu können.

Nina Härting hat an der Universität Bielefeld Biologie studiert. Ihre Masterarbeit „Establishment of inducible systems to validate rhabdomyosarcoma dependency on FBXO50“ fertigte die 25-Jährige in der münsterschen Arbeitsgruppe „Epigenetik von Krebsstammzellen“ unter Betreuung von Dr. Balbach und Prof. Karl-Josef Dietz (Bielefeld) an. Der Förderpreis der Helweg-Stiftung wird jährlich an hervorragende Absolventen der Biologie-Studiengänge der Universität Bielefeld vergeben.

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