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Kooperation mit Sao Paulo in Vorbereitung: Brasilianische Delegation besucht Fachbereich Medizin

Eine Delegation der brasilianischen Universität von São Paulo (USP) besuchte am Mittwoch die Universität Münster. Prof. Johannes Wessels (2.v.r.) begrüßte die Gäste, darunter auch USP-Rektor Prof. Carlos Gilberto Carlotti Júnior (4. v.r.) (Foto: Uni Münster/M. Möller)

Münster (upm) - Eine Delegation der brasilianischen Universität von São Paulo (USP) besuchte am Mittwoch die Universität Münster. Die Gäste informierten sich über aktuelle Kooperationen und nahmen ausgewählte Lehr- und Forschungseinrichtungen in Augenschein, darunter die preisgekrönte „LIMETTE“ des Fachbereichs Medizin, das „Center for Soft Nanoscience“ (SoN) und das frisch eröffnete „Multiscale Imaging Centre“ (MIC). Mit Rektor Prof. Johannes Wessels, Prorektor Prof. Michael Quante sowie Mitgliedern des Brasilien-Zentrums der Universität Münster stimmten sie sich zudem über die Weiterentwicklung der strategischen Partnerschaft ab.

„Die USP und die Universität Münster sind sich relativ ähnlich“, betonte der USP-Prorektor für Postgraduierung Prof. Rodrigo do Tocantins Calado De Saloma Rodrigues. „Deshalb besteht viel Potential für die weitere Vertiefung der Zusammenarbeit.“ Auch im Wissenstransfer gebe es an beiden Unis eine große Übereinstimmung. USP-Prorektor für Forschung und Innovation Prof. Paulo Nussenzveig stellte das Konzept des „responsible science and innovation“ vor: „Forscher müssen ihr Wissen teilen, denn Wissenschaft muss etwas für die Gesellschaft tun und diese mit einbeziehen. Alles andere würde der gesellschaftlichen Verantwortung nicht gerecht.“

Die hochkarätige Delegation aus Brasilien bestand aus: Rektor Prof. Carlos Gilberto Carlotti Júnior, Prof. Paulo Nussenzveig (Prorektor für Forschung und Innovation), Prof. Rodrigo do Tocantins Calado De Saloma Rodrigues (Prorektor für Postgraduierung) und Prof. Sergio Persival Baroncini Proença (Prorektor für Internationale Kooperation). Dass der Schwerpunkt ihres Besuchs auf dem Fachbereich Medizin lag, hat einen Grund. Ein neues Abkommen zwischen der Medizinischen Fakultät der Universität Münster und der USP soll noch in diesem Jahr unterzeichnet werden und künftig auch den Studierendenaustausch ermöglichen sowie Forschungskooperationen in der Medizin intensivieren.

Hintergrund

Die USP wurde 1934 gegründet und ist mit rund 97.000 Studierenden, darunter über 15.000 Promovierende, die größte Einrichtung für Hochschulbildung und Forschung in Brasilien. Laut „Clarivate Analytics“ ist die USP für 22 Prozent des Forschungsoutputs in Brasilien verantwortlich. Die Volluniversität verfügt über fünf Krankenhäuser, 70 Bibliotheken und 24 Museen. Absolventinnen und Absolventen der USP finden sich in den höchsten Rängen von Wirtschaft und Gesellschaft. Die USP ist die brasilianische Hochschule, mit der die Universität Münster die umfangreichsten und intensivsten wissenschaftlichen und akademischen Beziehungen pflegt. Ein Universitätsabkommen existiert seit 2007 und ein sogenanntes „Rahmen-Cotutelle-Abkommen“ seit Anfang 2022, von dem bereits zahlreiche Promovierende an verschiedenen Fachbereichen profitieren, die eine binationale Cotutelle-Promotion anstreben. Seit 2016 gibt es einen gemeinsamen Masterabschluss als Doppelabschluss in Biologie und seit 2017 ein Doppelpromotionsabkommen in den Rechtswissenschaften.