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Kaposi-Sarkom: IZKF-Forscherin an Entdeckung des zellulären Rezeptors EphA2 beteiligt

Prof. Simone König bei der Arbeit im Labor (Foto: FZ)

Münster (mfm/tb) - Viele, über die gesamte Haut verteilte dunkelrote bis braune Gefäßtumoren sind die Anzeichen des Kaposi-Sarkoms. Über den genauen Auslöser dieser Krebserkrankung, die vor allem im Zusammenhang mit AIDS auftritt, ist sich die Wissenschaft noch nicht im Klaren. Es scheint, als sei die Ursache ein Herpesvirus in Verbindung mit Kofaktoren. Als Mitglied einer internationalen Forschergruppe konnte Prof. Simone König von der Universität Münster nun neue Erkenntnisse zum Verständnis der Krankheit beisteuern.
Das Team unter Leitung von Virologen der Universität Erlangen wies nach, dass ein bestimmtes Enzym, die Ephrin-Rezeptor-Tyrosin-Kinase A2, ein zellulärer Rezeptor für den mit dem Kaposi-Sarkom assoziierten Herpesvirus (KSHV) ist. Rezeptoren sind spezialisierte Moleküle auf Zellen, die chemische oder physikalische Reize empfangen. Für den Eintritt der KSHV-Viren in die Wirtszelle bedarf es einer „Schnittstelle“; diese wird gebildet durch einen Komplex aus den Glykoproteinen H und L (gH/gL) auf der Virenhülle. Die Ephrin-Rezeptor-Tyrosin-Kinase A2, kurz: EphA2, von der bereits bekannt war, dass sie eine Rolle spielen kann bei krankhafter Gefäßneubildung und Krebsentstehung, kann mit dem gH/gL-Komplex „kommunizieren“. Sie spielt damit eine wichtige Rolle in der KSHV-Infektion insbesondere von Endothelzellen und beim Kaposi-Sarkom.
Als Chemikerin und Spezialistin in einer extrem genauen analytischen Technik, der Massenspektrometrie, hat Prof. König in enger Zusammenarbeit mit dem Doktoranden Alexander Hahn (jetzt: Harvard University) die aktive Substanz identifiziert. Die Ergebnisse der Studie, an der neben deutschen auch mehrere US-amerikanische Einrichtungen beteiligt waren, wurden kürzlich in „Nature Medicine“ publiziert.
König leitet die Proteomik-Gruppe der Technologie-Plattform „Integrierte Funktionelle Genomik“ des Interdisziplinären Zentrums für Klinische Forschung Münster (IZKF). Die Hochtechnologien und Methoden des IZKF, einer Forschungsfördereinrichtung der Medizinischen Fakultät der Universität Münster, erlauben Forschern aus den Lebenswissenschaftlern Zugriff auf die biomolekulare Analyse von Substanzen aus Zellen und Geweben für die klinische Forschung.

Literaturangabe:
Hahn, A., Kaufmann, J. K., Wies, E., Naschberger, E., Panteleev-Ivlev, J., Schmidt, K., Holzer, A., Schmidt, M., Chen, J., König, S., Ensser, A., Myoung, J., Brockmeyer, N. H., Stürzl, M., Fleckenstein, B., Neipel, F. »The ephrin receptor tyrosine kinase A2 is a cellular receptor for Kaposi’s sarcoma-associated herpesvirus« Nat Med 2012

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