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Frühere Diagnostik von Bauchspeicheldrüsenkrebs: Dr. Max Träger mit dem Möller-Promotionspreis ausgezeichnet

Dr. Max Träger ist der neue Preisträger des Maria-Möller-Promotionspreises für herausragende Doktorarbeiten in der Krebsforschung (Foto: privat)

Münster (mfm/lt) – Bei kaum einer medizinischen Diagnose stehen die Überlebenschancen so schlecht wie bei Bauchspeicheldrüsenkrebs. Dies liegt auch daran, dass der Tumor oft erst spät entdeckt wird, zugleich aber früh metastasiert. Dr. Max Träger von der Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster hat in seiner Promotion Möglichkeiten erforscht, wie Bauchspeicheldrüsenkrebs frühzeitig erkannt werden kann – für seine Arbeit erhielt der gebürtige Stuttgarter nun den Maria-Möller-Promotionspreis, der mit 1.000 Euro dotiert ist.

Bei einer Krebserkrankung stellen Metastasen die größte Bedrohung für den Patienten dar: Die Tochtergeschwulste von Tumoren sind für das Gros der Todesfälle verantwortlich. Sobald sich der Krebs an mehreren Stellen im Körper ausgebreitet hat, ist eine Heilung meist nicht mehr möglich und die Überlebenszeit oft kurz. Im Prozess der Metastasierung spielt vor allem ein Vorgang eine tragende Rolle, der als epithelial-mesenchymale Transition (EMT) bezeichnet wird. Bei diesem wandeln sich Epithelzellen zu mesenchymalen stammzellartigen Zellen, ähnlich wie bei der Entwicklung eines Embryos. Die Stammzelleigenschaften erlauben es den Zellen, sich vom Tumor zu lösen, sich durch die Blutbahn zu bewegen und sich schließlich in fremdem Gewebe anzusiedeln. Dr. Träger untersuchte in seiner Forschungsarbeit microRNA (miR), die EMT regulieren und somit als Marker fungieren könnten, um den Vorgang der Metastasierung im Blut von Krebspatienten nachzuweisen.

Durch seine prämiierte Doktorarbeit mit dem Titel „Einfluss von microRNAs auf die epithelial-mesenchymale Transition und ihr klinischer Nutzen beim duktalen Pankreasadenokarzinom“ konnte der 28-jährige WWU-Alumnus belegen, dass sich durch den Nachweis der microRNA spezifischere Aussagen über das Entwicklungsstadium des Tumors und die Metastasierung treffen lassen. Therapien können daraufhin angepasst und die Überlebenszeit der Patienten verlängert werden. Nach seiner Promotion ist Träger in die Schweiz gezogen und arbeitet nun in der Chirurgie des Kantonsspitals Münsterlingen als Assistenzarzt.

Im Jahr 2005 gründete der Rechtsanwalt Dr. Gerd Möller die Maria-Möller-Stiftung im Gedenken an seine im selben Jahr an Brustkrebs verstorbene Frau. Seit 2008 zeichnet die Stiftung zweimal jährlich herausragende Dissertationen von Studierenden aus der Medizinischen Fakultät der Universität Münster aus, die einen onkologischen Schwerpunkt haben. Ziel der Stiftung ist es, durch die Verleihung besondere Leistungen auf dem Gebiet der Onkologie zu würdigen und die Krebsforschung zu fördern.

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