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"Erfolgreicher Modernisierungskurs wird 2012 fortgesetzt“: Neujahrsempfang von UKM und Medizinischer Fakultät

Blickten am Sonntag auf ein erfolgreiches Jahr zurück zurück (v.l.): M. Rentmeister, Prof. W. Schmitz, Prof. H. Karch, Prof. L. Sorokin, Prof. N. Roeder, Festredner Chr. Gansch, Th. Lüchtefeld und Dr. Chr. Hoppenheit (Foto: Gerharz)

Münster (ukm/mfm/dre) - Das Universitätsklinikum Münster (UKM) und die Medizinische Fakultät setzen 2012 ihren erfolgreichen Modernisierungskurs fort. In diesem Frühjahr wird der erste Abschnitt des neuen Zentrums für Pathologie, Anatomie und Neuropathologie („PAN-Zentrum“) am Vesaliusweg eröffnet (aktuelles Bauvolumen rund 25 Millionen Euro). Zudem wird es für den neuen Gebäudekomplex am Coesfelder Kreuz gegenüber der Mensa in diesem Jahr einen internationalen Architektenwettbewerb geben. Dort entstehen ein neues Forschungsverfügungsgebäude sowie ein integrierter Neubau der Institute für Hygiene und für Mikrobiologie. Für dieses Projekt hat das Land NRW bereits insgesamt 85 Millionen Euro bewilligt.
Prof. Dr. Norbert Roeder, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor des UKM, betonte beim gemeinsamen Neujahrsempfang von UKM und Medizinischer Fakultät am Sonntag (22.1.) im Kleinen Haus der Städtischen Bühnen Münster: „Der Kurs ist klar gesteckt: Universitätskliniken sind der Ort, an dem Forschung und hochwertigste Krankenversorgung zusammenkommen und ständig weiter entwickelt werden. Hier kommen Forschungsergebnisse im Sinne der sogenannten Translation direkt den Patienten zugute. Wir werden auch 2012 die Universitätsmedizin Münster kontinuierlich weiter entwickeln, um optimale Bedingungen für eine universitäre Krankenversorgung, Forschung und Lehre nachhaltig zu realisieren. Dabei können wir auf den Erfolg des Jahres 2011 und der Vorjahre aufbauen.“ So ist etwa im Jahr 2011 die Zahl der stationär am UKM versorgten Patientinnen und Patienten um rund fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Ca. 50.000 Menschen wurden im vergangenen Jahr im UKM stationär versorgt. Roeder: „Diese Entwicklung zeigt, wie groß das Vertrauen der Menschen in unsere medizinische und pflegerische Arbeit ist“, so Roeder. Der geprüfte Jahresabschluss liegt im Mai vor.
Er verwies zudem auf einige der 2011 abgeschlossenen Modernisierungsmaßnahmen auf dem Medizin-Campus. Ende November konnten die ersten Kinder die neue Kindertagesstätte des UKM beziehen: Sie wurde mit Mitteln des Konjunkturpaketes II in Rekordzeit errichtet, erst im vergangenen April wurde der Grundstein gelegt. Das zweigeschossige Gebäude an der Schmeddingstraße bietet Platz für 150 Kinder, zuvor standen 43 Betreuungsplätze zur Verfügung. Im Frühjahr 2011 konnte die neue Station des Knochenmarktransplantationszentrum (KMT) bezogen werden: Dort stehen nun insgesamt 20 Zimmer zur Verfügung. Durch diese Erweiterung konnten im vergangenen Jahr rund 150 Patientinnen und Patienten (120 Erwachsene und 30 Kinder) behandelt werden – mehr als jemals zuvor. Einen wichtigen Beitrag zur dauerhaften Energieeinsparung stelle zudem die komplett modernisierte Wäscherei dar.
Prof. Dr. Wilhelm Schmitz, Dekan der Medizinischen Fakultät, blickte beim Neujahrsempfang mit Spannung auf die im Juni 2012 anstehende Entscheidung in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder: Unter maßgeblicher Beteiligung der Fachbereichs Medizin hat die Universität Münster den Exzellenzclusterantrag „Cells in Motion (CiM) -  Imaging to Understand Cellular Behaviour in Organisms“ eingebracht.
Prof. Schmitz: „Gerade die Interdisziplinarität dieses Antrags ist eine seiner Stärken. Es ist ein Zusammenschluss von Wissenschaftlern aus Medizin, Biologie, Chemie, Physik und Mathematik der Westfälischen Wilhelms-Universität sowie Forschern des Max-Planck-Instituts für molekulare Biomedizin in Münster. Im Mittelpunkt stehen die Bausteine aller lebenden Organismen und ihr dynamisches Zusammenspiel für die Entwicklung und Aufrechterhaltung höherer biologischer Funktionen. In Münster werden diese Fragestellungen mit hochmodernen Methoden der Bildgebung, von der Darstellung und Verfolgung der Bewegung von Molekülen in der Zelle bis hin zum Patienten bei Erkrankungen, erforscht. Diese Fragestellungen werden gerade in der Medizin immer stärker in den Mittepunkt rücken und die neu entwickelten Methoden werden die Umsetzung der Grundlagenforschung in die Anwendung sowohl in der Diagnose als auch in der Therapie beschleunigen.“ Das Konzept der gegenseitigen Befruchtung von Grundlagenforschung und klinischen krankheitsbezogenen Fragestellungen werde in Zukunft auch durch neu eingerichtete „Clinical Translation Professorships“ in den wichtigsten Schwerpunktgebieten der Medizinischen Fakultät und des UKM verstärkt umgesetzt werden.
Weiterhin werden die Medizinische Fakultät und das UKM eine zentrale Bio- und Gewebebank einrichten, von der Forschung und Patientenversorgung gleichermaßen profitieren werden, so der Dekan.
Speziell die EHEC-Epidemie habe 2011 deutlich gezeigt, welch enormen Stellenwert die Universitätsmedizin für die Menschen in Deutschland habe, betonten Prof. Roeder und Prof. Schmitz. Während Tag und Nacht die Mediziner und Pflegekräfte mit Erfolg um das Leben der betroffenen Patientinnen und Patienten im UKM kämpften, identifizierten die Forscherteams aus Münster, allen voran das Team um Prof. Dr. Dr. Helge Karch im Hygiene-Institut, den Erregertyp und entwickelten einen Bestätigungstest. Gerade diese enge Zusammenarbeit von Krankenversorgung und Forschung sei die Stärke der Universitätsmedizin.
Lob von Bundesgesundheitsminister Bahr
In seinem schriftlich übermittelten Grußwort zum Neujahrsempfang wies auch Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr auf diese Leistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des UKM und der Medizinischen Fakultät hin: „Ihrem Einsatz ist es zu verdanken, dass heute wieder viele EHEC-Betroffene bei ihren Familien sein können.“ Auch den Neubau der Kindertagesstätte begrüßte der Bundesgesundheitsminister in seinem Schreiben ausdrücklich: „Es freut mich sehr, dass das Universitätsklinikum als größter Arbeitgeber in der Region sich aktiv für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einsetzt.“
Rund 200 Gäste kamen zum gemeinsamen Neujahrsempfang von UKM und Medizinischer Fakultät. Den musikalisch eindrucksvoll untermauerten Gastvortrag hielt der Dirigent und Produzent Christian Gansch zum Thema „Vom Solo zur Sinfonie – Was Unternehmen von Orchestern lernen können“.

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