Einblicke in das (vermeintliche) Reich von Boerne und Thiel: Alumni-Verein MedAlum besichtigte Institut für Pathologie
Münster (mfm/ps) - „Pathologen sind Lotsen der Therapie“, stellte Prof. Eva Wardelmann gleich am Anfang klar. Mit diesem Satz rückte die Direktorin des Gerhard-Domagk-Instituts für Pathologie der Universität Münster das Bild ihres Faches gerade, das in TV-Krimis oft mit der Rechtsmedizin verwechselt wird. Dass auch die Pathologie unklare Todesfälle aufklärt, diese aber nicht mit Gewaltverbrechen zu tun haben, war nur eine der vielen Erkenntnisse bei einer Führung durch das Institut: Rund 100 Absolventen der Medizinischen Fakultät waren einer Einladung des Alumni-Vereins MedAlum gefolgt, sich am Original-Schauplatz der münsterschen „Tatort“-Krimis ein eigenes Bild zu machen.
Mehrmals im Jahr organisiert der Ehemaligenverein für Mitglieder und Freunde Besichtigungen von Einrichtungen der münsterschen Universitätsmedizin. Diesmal war anlässlich der Jahreshauptversammlung das Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie an der Reihe. In dessen Räumlichkeiten wurden lange die eigentlich in der Rechtsmedizin spielenden Szenen des bekannten Tatortes mit Prof. Boerne und Hauptkommissar Thiel gefilmt. Ausgehend hiervon erläuterte Institutsleiterin Wardelmann die Arbeitsweise des Instituts und die Spezifika der Pathologie. Diese unterscheidet sich von der Rechtsmedizin dadurch, dass sie nicht auf gerichtliche Anordnung hin tätig wird und bei einer Obduktion das Einverständnis der Angehörigen benötigt. Das zentrale Ziel besteht darin, Krankheiten in ihrem Ursprung und Verlauf besser zu verstehen. Es werden daher hier viel mehr Gewebeproben von lebenden Patienten analysiert als solche von Verstorbenen: „Pathologen sind nicht in erster Linie für die Toten da - sondern für die Lebenden“, brachte Prof. Wardelmann die Rolle ihres Faches auf den Punkt.
Der Gang durch das Institut begann an der Materialannahmestelle, an der Mitarbeiter die Gewebeproben erfassen, und führte dann weiter durch die Labore, in denen die Gewebestücke mit Paraffin haltbar gemacht werden. So können sie auch später noch in Form dünner Scheiben unter dem Lichtmikroskop betrachtet werden. In einem weiteren Raum zeigte Prof. Wardelmann eine andere Möglichkeit der Untersuchung: Mit einem speziellen Röntgengerät im Wert von über 200.000 Euro lassen sich in den Gewebeproben unter anderem Indikatoren für Krebs ausmachen, so Mikrokalk beim Mammakarzinom.
Im zweiten Teil führte Wardelmanns Institutskollege Prof. Peter Barth die Teilnehmer in den Obduktionssaal, ebenfalls ein Schauplatz früherer „Tatort“-Szenen. Neben den für Organentnahmen notwendigen Instrumenten erläuterte der Mediziner anekdotenhaft, dass beim Drehen der Kult-Krimis fachliche Fehler begangen wurden. So liegen Leichen mit dem Kopf dort, wo eigentlich das Fußende des Untersuchungstisches ist. Zuletzt erläuterte Prof. Barth die eingelegten Präparate, die im TV den gewünschten morbiden Charme schaffen, tatsächlich aber eine wichtige didaktische Bedeutung haben, da sie anschaulich verschiedene Krankheitsbilder zeigen.
Danach ging es für die Mitglieder nahtlos mit der Jahreshauptversammlung von MedAlum weiter. In ihr konnte Vereinsgeschäftsführer Dr. Thomas Bauer berichten, dass die Mitgliederzahl im zu Ende gehenden Jahr auf fast 250 gestiegen ist. Ebenfalls weiter gewachsen ist das Absolventenregister, in dem nun über 17.000 Ehemalige der Medizinischen Fakultät verzeichnet sind und das damit die bundesweit größte Datenbank dieser Art ist. Nicht zuletzt durch die hohe Mitgliederzahl konnte der Verein erneut ein Förderprojekt angehen: 1.800 Euro fließen in ein ProTalent-Stipendium, bei dem das Land NRW noch einmal denselben Betrag hinzugibt. Mit diesem Geld wird nun ein besonders begabter Medizinstudent ein Jahr lang unterstützt. Für 2016 kündigte Bauer abschließend einen weiteren, dann bereits fünften Alumni-Tag an der Medizinischen Fakultät an, zu dem erneut bis zu 200 Gäste erwartet werden.
Mehrmals im Jahr organisiert der Ehemaligenverein für Mitglieder und Freunde Besichtigungen von Einrichtungen der münsterschen Universitätsmedizin. Diesmal war anlässlich der Jahreshauptversammlung das Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie an der Reihe. In dessen Räumlichkeiten wurden lange die eigentlich in der Rechtsmedizin spielenden Szenen des bekannten Tatortes mit Prof. Boerne und Hauptkommissar Thiel gefilmt. Ausgehend hiervon erläuterte Institutsleiterin Wardelmann die Arbeitsweise des Instituts und die Spezifika der Pathologie. Diese unterscheidet sich von der Rechtsmedizin dadurch, dass sie nicht auf gerichtliche Anordnung hin tätig wird und bei einer Obduktion das Einverständnis der Angehörigen benötigt. Das zentrale Ziel besteht darin, Krankheiten in ihrem Ursprung und Verlauf besser zu verstehen. Es werden daher hier viel mehr Gewebeproben von lebenden Patienten analysiert als solche von Verstorbenen: „Pathologen sind nicht in erster Linie für die Toten da - sondern für die Lebenden“, brachte Prof. Wardelmann die Rolle ihres Faches auf den Punkt.
Der Gang durch das Institut begann an der Materialannahmestelle, an der Mitarbeiter die Gewebeproben erfassen, und führte dann weiter durch die Labore, in denen die Gewebestücke mit Paraffin haltbar gemacht werden. So können sie auch später noch in Form dünner Scheiben unter dem Lichtmikroskop betrachtet werden. In einem weiteren Raum zeigte Prof. Wardelmann eine andere Möglichkeit der Untersuchung: Mit einem speziellen Röntgengerät im Wert von über 200.000 Euro lassen sich in den Gewebeproben unter anderem Indikatoren für Krebs ausmachen, so Mikrokalk beim Mammakarzinom.
Im zweiten Teil führte Wardelmanns Institutskollege Prof. Peter Barth die Teilnehmer in den Obduktionssaal, ebenfalls ein Schauplatz früherer „Tatort“-Szenen. Neben den für Organentnahmen notwendigen Instrumenten erläuterte der Mediziner anekdotenhaft, dass beim Drehen der Kult-Krimis fachliche Fehler begangen wurden. So liegen Leichen mit dem Kopf dort, wo eigentlich das Fußende des Untersuchungstisches ist. Zuletzt erläuterte Prof. Barth die eingelegten Präparate, die im TV den gewünschten morbiden Charme schaffen, tatsächlich aber eine wichtige didaktische Bedeutung haben, da sie anschaulich verschiedene Krankheitsbilder zeigen.
Danach ging es für die Mitglieder nahtlos mit der Jahreshauptversammlung von MedAlum weiter. In ihr konnte Vereinsgeschäftsführer Dr. Thomas Bauer berichten, dass die Mitgliederzahl im zu Ende gehenden Jahr auf fast 250 gestiegen ist. Ebenfalls weiter gewachsen ist das Absolventenregister, in dem nun über 17.000 Ehemalige der Medizinischen Fakultät verzeichnet sind und das damit die bundesweit größte Datenbank dieser Art ist. Nicht zuletzt durch die hohe Mitgliederzahl konnte der Verein erneut ein Förderprojekt angehen: 1.800 Euro fließen in ein ProTalent-Stipendium, bei dem das Land NRW noch einmal denselben Betrag hinzugibt. Mit diesem Geld wird nun ein besonders begabter Medizinstudent ein Jahr lang unterstützt. Für 2016 kündigte Bauer abschließend einen weiteren, dann bereits fünften Alumni-Tag an der Medizinischen Fakultät an, zu dem erneut bis zu 200 Gäste erwartet werden.