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Auszeichnung für das Lebenswerk: Prof. Horst Robenek erhält Rudolf-Schönheimer-Medaille der DGAF

Preisverleihung in Mainz: Der Präsident der DGAF, Prof. Andreas Zirlik, überreicht Prof. Horst Robenek die Rudolf-Schönheimer-Medaille (Foto: DGAF/ N. Gerdes)

Münster (mfm/sw) – Auszeichnung für einen Arteriosklerose-Experten: Prof. Horst Robenek gilt als einer der führenden Wissenschaftler in Deutschland zu diesem Phänomen, das Laien oft auch Gefäßverkalkung nennen. Einen Großteil seiner Arbeit widmete er unter anderem dem intrazellulären Fettstoffwechsel – also der Aufnahme, der Speicherung und dem Transport von Fett in Zellen. Für sein Lebenswerk erhält der Biologe nun die Rudolf-Schönheimer-Medaille, die höchste Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Arterioskleroseforschung (DGAF), die jährlich von diesem Verband an verdiente Wissenschaftler verliehen wird.

Arteriosklerose ist eine Erkrankung, die oftmals Herzinfarkte oder Schlaganfälle zur Folge hat. Sie basiert darauf, dass sich Blutfette, Kalk und Bindegewebe ansammeln an den Innenwänden der Arterien, also der Gefäße, die Blut vom Herzen zu den Organen transportieren, so dass sich diese Transportleitungen nach und nach immer mehr verengen. Um den damit drohenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen, rät Robenek zu einer bewährten Strategie: der Aufnahme von L-Arginin, einem natürlichen Eiweißbaustein. Dieser findet sich in vielen Lebensmitteln – neben Milchprodukten und rotem Fleisch ist er auch in Nüssen und Kernen vorhanden. Aus L-Arginin entwickelt sich Stickstoffmonoxid, das für die Verbesserung der Durchblutung und die Regulierung des Blutdrucks zuständig ist. Im Zentrum von Robeneks wissenschaftlicher Arbeit stand jedoch die Forschung rund um den intrazellulären Fettstoffwechsel: „Insbesondere die Speicherung von Fett in Form von Fettropfe ist ein sehr schwierig zu bearbeitendes Gebiet, das aus diesem Grunde bisher nur wenig bearbeitet wurde“, so Robenek über sein Schwerpunktthema.

Der gebürtige Norddeutsche aus Westerstede ist der westfälischen Domstadt im Laufe seiner Karriere treu geblieben: Nach dem Biologie-Studium 1973 blieb er an der Universität Münster – zunächst als wissenschaftlicher Assistent und später als Universitätsprofessor und Leiter des Departments für Zellbiologie und Ultrastrukturforschung im Leibniz-Institut für Arterioskleroseforschung. Von 1987 bis 1989 war Robenek Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft, worauf er besonders stolz ist: „Zu der Zeit gab es nur zwei Biologen im Jahr, die eine solche Förderung erhielten“. Eben dieses Stipendium war für den Forscher der Grund, an der Universität zu bleiben. Bis heute ist er Mitglied zahlreicher Forschungsgesellschaften; von 1994 bis 1999 amtierte er als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie. Heute genießt Horst Robenek seinen Ruhestand, ist als Seniorprofessor aber immer noch wissenschaftlich aktiv: Zwar leitet er keine eigenen großen Forschungsprojekte mehr, stattet dem Institut und seinen alten Mitarbeitern jedoch noch regelmäßig einen Besuch ab – der Wissenschaft wird er wohl nie ganz den Rücken kehren.

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