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Tradition ohne Muff und Motten: Alumnus in Newcastle ließ sich Fakultäts-Talar originalgetreu nachschneidern

Prof. Josef Vormoor in seinem Talar, neben ihm die Büste von Sir James Spence, Pionier der Kinderheilkunde in Großbritannien und Namensgeber von Vormoors Lehrstuhl (Foto: privat)

Münster (mfm) – „Unter den Talaren – Muff von 1.000 Jahren“ lautete der wohl bekannteste Slogan der Jugendrevolte von 1968. Die heutige Studierendengeneration sieht das entspannter – und trägt (auch bei den Absolventenfeiern der Medizinischen Fakultät) gern wieder die althergebrachte akademische Kleidung. Im Ausland, ohne die Einschnitte der NS-Zeit und ihrer Nachwehen, war die Tradition ohnehin kaum beeinträchtigt. Das belegt eine Mail, die den Alumni-Verein MedAlum jetzt erreichte.
Josef Vormoor ist ein Alt-1989er – das war nämlich das Jahr seines Studienabschlusses an der Medizinischen Fakultät der WWU Münster. Im Folgejahr promovierte er hier auch. Heute ist Vormoor Professor an der Universität Newcastle – und ärgerte sich bei den dortigen akademischen Umzügen jedesmal, wenn er mangels Alternativen den Talar dieser Hochschule überstreifen musste. Die rettende Idee: Vormoor bat seinen früheren Chef in Münster, ihm einen Talar der Medizinischen Fakultät auszuleihen. Dieses Exemplar – laut Vormoor schon etwas „moth-eaten“ (mottenzerfressen) - ließ er dann von einem britischen Schneider duplizieren. Bei künftigen Umzügen wird nun also auch das klassische Grün-Schwarz der Fakultät zu sehen sein. Prof. Vormoor dazu: “I am proud to represent my old University here in Newcastle“ – das wiederum freut den MedAlum-Vorstand. Den Beleg für die Handwerkskunst des Schneiders liefern Fotos, die der Wahl-Brite an seine Alma Mater schickte.

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