Forschungsthematik

Bakterien leben überall: In der Umwelt und bei uns zuhause, aber auch im Krankenhaus. An den unterschiedlichen Orten schaffen sie es, sich weiterzuentwickeln, zu adaptieren und zu überleben. Dabei ändern die Mikroorganismen ihre Physiologie und sie können in einen lebenden, aber nicht mehr kultivierbaren Zustand (VBNC) oder in einen Schlafzustand übergehen sowie Toleranzen gegen Desinfektionsmittel und Antibiotika ausbilden.

Pseudomonas aeruginosa: Es ist ein typischer Wasserkeim und ein gefürchteter Erreger von Krankenhausinfektionen. Diese Keime können sich neuen Umweltbedingungen extrem schnell und gut anpassen, Toleranzen gegen Desinfektionsmittel ausbilden und sich in Biofilmen im Wassersystem dauerhaft festsetzen.

Legionella: Bakterien dieser Gattung können gefährliche infektiöse Lungenentzündungen verursachen. Legionellen kommen als Wasserbakterien auch in der Natur vor, haben sich aber im Zuge der Industrialisierung in Wasserversorgungs- und sogar Heizungssystemen angesiedelt und sind heute gefährliche Problemkeime.

Coliforme und Escherichia coli: Diese Bakterien zeigen eine deutliche Verbreitung mit einer Zunahme an Antibiotika-Multi-Resistenzen, verursacht unter anderem durch ß-Laktamasen. Sie kommen mittlerweile überall in der Umwelt und in Gewässern vor und sie sind nicht nur in Kliniken gefürchtet.

Um Menschen vor wasserbürtigen bakteriellen Infektionen schützen zu können, werden in unserer Arbeitsgruppe Mikroorganismen aus Umweltproben und aus Wasserleitungen  auf physiologischer Ebene und hinsichtlich Virulenz und Pathogenität charakterisiert. Wir beschäftigen uns einerseits mit dem Einsatz spezifischer und sensitiver Kultivierungsverfahren für eine schnellere und zuverlässige  Diagnostik und andererseits mit der Entwicklung neuartiger kultivierungsunabhängiger Verfahren auf Zell- und molekularer Ebene mit der Möglichkeit einer Lebend-Tot-Differenzierung. Dabei finden physikalische und chemische Wasserparameter, die einen bedeutenden Einfluss auf die Physiologie der Mikroorganismen haben, besondere Berücksichtigung.

Unser Ziel ist es, neue geeignete und zielgerichtete Präventions-Strategien für eine sichere Hygiene und Gesundheitsfürsorge zu entwickeln.