Entwicklung einer offenen Austauschplattform „GenderMed-Wiki“

Geschlechteraspekte werden in der medizinischen Ausbildung bislang nur unzureichend berücksichtigt. Dabei kann es überlebenswichtig sein, die Patientinnen und Patienten geschlechtsspezifisch zu behandeln. Wissenschaftliche Studien weisen beispielsweise darauf hin, dass ein Herzinfarkt bei Frauen wesentlich später erkannt wird als bei Männern. Demgegenüber erhalten Männer mit Altersdiabetes seltener eine optimale Versorgung zur Vermeidung von Folgeerkrankungen.

Mit dem geplanten GenderMed-Wiki soll eine Austausch- und Wissensplattform zum Thema Gendermedizin aufgebaut werden. Fachwissen zu Geschlechterunterschieden bei Erkrankungen und Therapien, welche bisher nicht in adäquater Form Beachtung finden, soll gebündelt und in Interaktion mit der „Scientific Community“ ergänzt werden. Dadurch wird die Integration von geschlechtsspezifischen Aspekten in die Medizin maßgeblich gesteigert und so mittelfristig ein Beitrag zur Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung beider Geschlechter geleistet. Es soll damit für AkteurInnen des Gesundheitssystems (z.B. ÄrztInnen, Studierende, Krankenkassen) und für WissenschaftlerInnen eine Möglichkeit geschaffen werden, aktuelle Informationen zu gendermedizinischen Fragen zu erhalten, zu bündeln und mit Kolleginnen und Kollegen zu diskutieren. Eine bundesweite Master- bzw. DoktorandenInnenbörse, in der medizinrelevante Doktor- und Masterarbeiten mit geschlechterspezifischen Aspekten angeboten werden, soll ebenfalls integriert werden.

Höchstes wissenschaftliches Niveau einerseits und Praxistauglichkeit andererseits werden durch ein Beirat-/Review-Board ausgewiesener ExpertInnen sichergestellt. Das Review-Board prüft eingestellte Beiträge auf fachliche Richtigkeit bevor diese online gestellt werden.

Link zur Austausch- und Wissensplattform GenderMed-Wiki

Download des neuen Projektflyers GenderMed-Wiki

Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01 FP 1506 gefördert.