Medizinpsychologisch-psychosomatisches Kolloquium
WS 2016/17
eine gemeinsame Veranstaltung des
Instituts für Medizinische Psychologie und Systemneurowissenschaften,
der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie
sowie der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychosomatik und -psychotherapie
des Universitätsklinikums Münster (UKM)

01.02.2017, 19.30 - 21.00 Uhr     |     Hörsaal S1, Schloss

Vortrag von Herrn
Prof. Dr. med. Dr. phil. Thomas Fuchs (Heidelberg):
Das menschliche Gehirn als Beziehungsorgan - Eine ökologische KonzeptionDenkt das Gehirn? Ist es der Schöpfer der erlebten Welt, der Konstrukteur des Subjekts, die Ursache aller psychischen Krankheiten? - Diesen verbreiteten Deutungen der Neurowissenschaften stellt der Vortrag eine verkörperte und ökologische Konzeption gegenüber: Das Gehirn ist vor allem ein Vermittlungsorgan für die Beziehungen des lebendigen Organismus zur Umwelt und für unsere Beziehungen zu anderen Menschen. Die Konsequenzen dieser Konzeption für das Verständnis von psychischer Krankheit, für therapeutische Ansätze und für die Rolle der Subjektivität für psychische Behandlungen werden aufgezeigt. Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs ist Karl-Jaspers-Professor für philosophische Grundlagen der Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Heidelberg. Seine Forschungsschwerpunkte sind die phänomenologische Psychopathologie und Anthropologie, Theorien der Verkörperung und der Neurowissenschaften.