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Weiterhin im "Who is WHO": Weltgesundheitsorganisation verlängert Zusammenarbeit mit Epidemiologen

Prof. Dr. Ulrich Keil

Münster (ukm/dre) - Die Gesundheitsorganisation der Vereinten Nationen (WHO) hat die Zusammenarbeit mit dem Münsteraner Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin für weitere vier Jahre bis 2012 verlängert. Bereits seit 1994 fungiert das Institut als WHO-Kollaborationszentrum für Epidemiologie und Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie weiterer chronischer Krankheiten. „Die erneute Akkreditierung ist auch ein Beweis für die Qualität unserer Arbeit hier in Münster“, erklärt Prof. Dr. Ulrich Keil, Direktor des Instituts.
Zu den Aufgaben eines WHO-Kollaborationszentrums zählt neben der Durchführung von Forschungsprojekten auch die Ausbildung im jeweiligen Fachgebiet. Dieser Aufgabe kommt vor allem die jährlich stattfindende Sommerakademie für Epidemiologie nach.
Die Forschungsprojekte des Kollaborationszentrums beschäftigen sich mit der Messung der Qualität der medizinischen Versorgung auf dem Gebiet der Herzkreislaufkrankheiten einschließlich Schlaganfall und mit klassischen „Public Health“-Themen wie den Gefahren des Passivrauchens. Die für Deutschland berechnete Zahl von 3.300 Todesfällen durch Passivrauchen ist etwa in alle 16 bundesdeutschen Landesgesetze zum Schutz von Nichtrauchern eingegangen. Keil: „Im Vordergrund unserer Forschungsarbeiten stehen oft folgende Fragen: Wie kann man das bestehende System der Krankenversorgung verbessern? Und wie kann die Prävention verbessert werden?“ Aktuell gibt es in 99 Ländern der Welt über 900 WHO-Kollaborationszentren, die alle Gebiete von Public Health (übersetzt: „Öffentliche Gesundheit“) und viele Gebiete der Medizin abdecken. Die Zentren werden vom Generaldirektor der WHO ernannt.
Für den international renommierten Epidemiologen Keil ist die WHO "die erfolgreichste Unterorganisation der Vereinten Nationen.“ Bekannt ist vor allem ihr Engagement in den Ländern der Dritten Welt bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten wie Malaria, Tuberkulose und HIV/AIDS. In den Industrieländern, seit geraumer Zeit aber auch in den Ländern der Dritten Welt, verstärkt die WHO ihr Engagement bei der Prävention und Bekämpfung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes und Erkrankungen der Luftwege. Bei der Prävention des Tabakkonsums ist die WHO besonders aktiv. „Wir berichten jährlich an die WHO und stellen unsere Forschungsergebnisse zur Verfügung. Da sich die WHO mehr mit Public Health-Fragen und weniger mit Fragen der kurativen Medizin beschäftigt, rücken automatisch Maßnahmen zur Prävention stärker in den Vordergrund. Hier werden Empfehlungen entwickelt, die an die entsprechenden Länder zur Umsetzung weitergegeben werden.“
Prof. Keil ist zudem langjähriges Mitglied im Beraterstab der WHO für kardiovaskuläre Erkrankungen, der u.a. wichtige Positionspapiere der WHO herausgibt. Dieses persönliche Mandat verlängerte die WHO ebenfalls für weitere vier Jahre.

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