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Vortragspreis der DGN für Radiochemikerin Kristin Michel

Dr. Kristin Michel (Foto: privat)

Chemikerin mit Vortragspreis der Arbeitsgemeinschaft Radiochemie / Radiopharmazie der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin  ausgezeichnet
Münster (mfm/tw) – Wenn Tumore sich im Körper ausbreiten, brauchen sie Nährstoffe; für die Versorgung spielen Blutgefäße eine wichtige Rolle. Die münstersche Radiochemikerin Dr. Kristin Michel entwickelt eine Methode, bestimmte Tumore besser sichtbar zu machen – und ist dafür von der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin nun mit einem Vortragspreis ausgezeichnet worden.
„Es gibt viele Rezeptoren im Körper“, so Michel, „also Proteine, die andere Moleküle erkennen und zum Beispiel Signale weiterleiten“. Der Endothelin-A-Rezeptor ist einer davon: Wenn bestimmte Moleküle andocken, vermittelt der Rezeptor die Bildung neuer Blutgefäße. Schnellwachsende Tumore brauchen zur Nährstoffversorgung besonders viele Gefäße, deshalb ist bei manchen Tumoren auch eine höhere Zahl an Endothelin-A-Rezeptoren nachweisbar. Michel nutzt das, um diese Tumore nicht-invasiv – ohne direktes Eindringen in den Körper – sichtbar zu machen. Sie versucht, spezielle Liganden zu entwickeln; das sind Moleküle, die spezifisch an bestimmte Rezeptoren, in diesem Fall den Endothelin-A-Rezeptor, andocken. Diese Liganden können mit dem Isotop Fluor-18 radioaktiv markiert und durch Positronen-Emissions-Tomographie (PET) sichtbar gemacht werden.
Michel, die in der Arbeitsgruppe Radiochemie der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Münster arbeitet, ist auf der 18. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Radiochemie/Radiopharmazie (AGRR) in Bad Boll ausgezeichnet worden. Die Arbeitsgemeinschaft gehört der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin an. Michels Beitrag ist aus einem Projekt zur Molekularen Bildgebung in der Medizin hervorgegangen, das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Der mit 500 Euro dotierte Preis bestätigt die an der Universität Münster erfolgreich installierte und wegweisende Zusammenarbeit im Forschungsfeld der Molekularen Bildgebung.

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