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Spitzenplatz beim "Hammerexamen": Zweitbestes Prüfungsergebnis aller Medizin-Fakultäten

Münster (mfm/tb) – Rund 320 Fragen, zu beantworten in insgesamt 15 Stunden an drei aufeinander folgenden Tagen: Nicht ohne Grund nennen Medizinstudenten die Prüfung, mit der sie seit 2006 ihre Hochschulausbildung abschließen müssen, das „Hammerex-amen“. Trotz der Respekt einflößenden Bezeichnung haben fast alle Studierenden aus Münster diese Hürde gemeistert. Und nicht nur das: Laut den jetzt veröffentlichten Prüfungsergebnissen erreichte die Medizinische Fakultät der Universität Münster den zweiten Platz unter den bundesweit 36 Ausbildungsstätten für Ärzte.
Genau 2.059 Medizinstudierende nahmen am schriftlichen Teil des Zweiten Abschnitts der Ärztlichen Prüfung teil, wie das „Hammerexamen“ offiziell heißt. Mogeln ist nicht möglich bei dem Verfahren, denn wie beim Zentralabitur werden auch bei dieser zweimal jährlich durchgeführten Abschlussprüfung alle Aufgaben von einer einzigen Einrichtung entwickelt und verteilt, dem Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP) in Mainz.
Nach dessen Ergebnisliste für das „Hammerexamen“ im Frühjahr 2007 – dem zweiten überhaupt – konnte sich nur Witten-Herdecke vor Münster platzieren. An der dortigen Privatuniversität meldeten sich 16 angehende Mediziner zum Examen an - in der Westfalenmetropole waren es dagegen 86. Laut IMPP-Auswertung rangiert Münster noch vor den traditionellen Medizin-Hochburgen Würzburg, München und Erlangen.
„In diesem Erfolg schlägt sich nieder, dass wir das Medizinstudium in den letzten Jahren komplett umgekrempelt haben“, freut sich Studiendekan Dr. Bernhard Marschall. Als Beispiele nennt er die konsequent themenorientierte Lehrstoffvermittlung, die die frühere Einteilung anhand der medizinischen Teildisziplinen abgelöst habe. Hinzu komme die Leistungsüberprüfung durch Klausuren nach jedem Semester – ebenfalls eine Münsteraner Besonderheit. Zufrieden zeigt sich der Chirurg auch mit der Durchfallerquote: Mit 4,7 Prozent unterschritt diese den Bundesdurchschnitt (8,6 %) um fast die Hälfte. Kaum weniger erfolgreich ist die Medizinische Fakultät Münster beim Ersten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung: Hier steht sie aktuell auf dem fünften Rang.

Hintergrund
Die beiden Prüfungsabschnitte sind das Ergebnis der seit 2002 geltenden ärztlichen Zulassungsordnung, die auf eine stärker praxisorientierte Ausbildung der Mediziner abzielt. Statt wie zuvor vier Staatsprüfungen gibt es heute nur noch zwei, eine nach dem Grundstudium von zumeist vier Semestern und eine am Ende der Ausbildung, nach dem Praktischen Jahr. Dieser abschließende Zweite Abschnitt der ärztlichen Prüfung - das „Hammerexamen“ - fasst das frühere 2., 3. und 4. Staatsexamen zusammen. Er gliedert sich in einen schriftlichen und einen mündlich-praktischen Teil, wobei letzterer patientenbezogen durchgeführt wird und die Ergebnisse daher nicht vergleichbar sind.

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