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„Nationale Kohorte“ jetzt vierstellig: Deutschlandweites Studienprojekt wird in Münster gut angenommen

Gesundes für den 1.000sten Teilnehmer: Mit einem Obstkorb bedankte sich Bettina Braun, Leiterin des NAKO-Studienzentrums in Münster, bei Heribert Bücker (Foto: FZ/Thomas)

Münster (mfm/dk) - „Der Aufwand lohnt sich, denn im Gegenzug erfahre ich mehr über meinen Gesundheitszustand und unterstütze zugleich ein wichtiges Forschungsprojekt“, sagt Heribert Bücker. Der Architekt  ist Teilnehmer der deutschlandweiten Gesundheitsstudie „Nationale Kohorte“ (NAKO) – und zwar ein besonderer: Mit dem 57-jähigen konnte das münstersche Studienzentrum des Mammutprojektes, das auf neue Erkenntnisse zu den großen Volkskrankheiten abzielt, jetzt seinen 1000.Probanden begrüßen. „In Münster wird die NAKO gut angenommen“, freut sich Zentrumsleiterin Bettina Braun.
Das Ziel der Nationalen Kohorte ist es, die Prävention und Früherkennung der Volkskrankheiten zu verbessern. Um dafür die statistische Basis zu schaffen und eine hinreichend große Stichprobe für wissenschaftliche Auswertungen zu erhalten, werden in den nächsten Jahren 200.000 Menschen in bundesweit 18 Studienzentren untersucht, jeder zwanzigste davon am NAKO-Standort Münster. Die Auswahl der Bürgerinnen und Bürger zwischen 20 und 69 Jahren basiert auf dem Zufallsprinzip: Potenzielle Teilnehmer werden per Brief eingeladen; die Adressen erhalten die münsterschen Forscher von der städtischen Meldebehörde.
Neben Körpermaßen, Blutdruck und Lungenfunktion werden bei den „Kohorten-Angehörigen“ auch körperliche Aktivität, Stoffwechsel- und Laborwerte erhoben. Einige Studienteilnehmer erhalten zusätzlich eine 3D-Ultraschalluntersuchung des Herzens und eine Aufnahme des Augenhintergrundes. Aus den gesammelten Daten aller Probanden sollen am Ende Antworten auf grundlegende Fragen gefunden werden: Wer bleibt gesund und wer wird krank? Was sind die Ursachen dafür? Wie stark sind genetische Einflüsse und andererseits die des Lebensstils auf den Gesundheitszustand? Welche konkreten Empfehlungen hinsichtlich einer Prävention können abgeleitet werden?
„Wir freuen uns über eine große Teilnahmebereitschaft und ein sehr hohes Engagement bei den Münsteranern“, bilanziert Bettina Braun die ersten Monate des im Herbst 2014 eröffneten NAKO-Studienzentrums. Sie führt das positive Echo auf die Besonderheiten des Standortes zurück: „Wissenschaft gehört in Münster durch die vielen Hochschulen quasi zum Alltag, weshalb die Menschen sehr aufgeschlossen gegenüber Forschungsprojekten sind und deren Relevanz erkennen“.
Auch Heribert Bücker, Gebäudeplaner in Landesdiensten, zögerte nicht lange, als die NAKO-Einladung in seinem Briefkasten lag: „Wer weiß, ob ich nicht eines Tages selbst betroffen sein werde und dann von den Ergebnissen dieser Studie profitieren kann“. Doch trotz der guten Ausgangslage für die NAKO in Münster: Die münsterschen Forscher benötigen weitere 9.000 Teilnehmer – und daher einen langen Atem.

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