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Mit vereintem Fachwissen gegen den Krebs: Uni-Frauenklinik ist Mitinitiator des EU-Projektes GLYCANC

Prof. Martin Götte bei der Arbeit im Labor der Uni-Frauenklinik (Foto: FZ/Deiters)

Münster (mfm/kd) – Viele Köche verderben den Brei? In der Medizin gilt dieses Sprichwort keineswegs. Einen Beweis dafür, dass die Bündelung von Fachwissen große Vorteile bietet, liefert das internationale Projekt GLYCANC. Das Projekt zur Krebsforschung wurde vom Leiter des Forschungslabors der münsterschen Uni-Frauenklinik, Prof. Martin Götte, ins Leben gerufen. Beteiligt sind neben dem Team in Westfalen elf weitere Universitäten und zwei pharmazeutische Firmen aus der ganzen Welt. Die Europäische Kommission unterstützt die Studie mit insgesamt voraussichtlich 650.000 Euro, von denen etwa 100.000 nach Münster fließen.
Ziel des über vier Jahre laufenden Projektes ist es, die Entstehung von Krebs besser zu verstehen. Dazu werden die Strukturen von Glykanen untersucht. Das ist eine Gruppe der Kohlenhydrate (Polysaccharide), die in fast allen Körperzellen des Menschen vorkommen und die an bestimmte Proteine binden. Glykane erweisen sich dabei als sehr vielseitig: Proteoglykane und Glycosaminoglykane steuern beispielsweise die Zellteilung sowie die Kommunikation und Beweglichkeit von Zellen.
Von einem verbesserten Verständnis der Prozesse, an denen die Glykane beteiligt sind, erhoffen sich die Forscher neue Einsichten in die Entstehung und in das Fortschreiten von verschiedenen Krebsarten. Sie könnten zukünftig eine Rolle in der Krebstherapie spielen. Jede der beteiligten Gruppen liefert einen Beitrag aus dem eigenen Fachgebiet. So sollen durch das Zusammenspiel von Expertenwissen und innovativer Forschungstechnik neue Erkenntnisse gewonnen werden. Zusätzlich findet ein regelmäßiger Austausch zwischen den Partnern statt. So war gerade ein Doktorrand der münsterschen Forschungsgruppe in Kairo; weitere Forschungsaustausche zwischen Ägypten, Frankreich, Griechenland, Korea, Italien, Argentinien, Brasilien und Deutschland sind geplant.
Die ersten Ergebnisse werden bei einem Treffen aller Projektmitglieder im Sommer 2016 in Münster zusammengetragen. „Auf den persönlichen Austausch mit unseren Projektpartnern freue ich mich schon besonders“, betont Projektkoordinator Prof. Götte.

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