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Europaweite Anerkennung: PD Dr. Verena Nordhoff zur nationalen Repräsentantin der ESHRE ernannt

Embryologin und Reproduktionsbiologin: Priv.-Doz. Dr. Verena Nordhoff (Foto: FZ)

Münster (mfm/sw) – Auf national folgt international: Priv.-Doz. Dr. Verena Nordhoff ist von der European Society of Human Reproduction and Embryology (ESHRE) zur Repräsentantin für Deutschland ernannt worden – und das nicht zum ersten Mal. Bereits seit 2014 hat die Biologin diese Position inne, somit beginnt für die leitende Embryologin des Centrums für Reproduktionsmedizin und Andrologie (CeRA) an der Universität Münster (WWU) ihre dritte Amtsperiode. Auch auf nationaler Ebene ist Nordhoff engagiert: Die Forscherin vertritt seit 2012 die klinischen Embryologen als Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Reproduktionsbiologie des Menschen.

Zur Erfüllung ihres Kinderwunsches sind viele Paare auf Methoden der künstlichen Befruchtung angewiesen: Hierbei werden Eizelle und Spermium außerhalb des Körpers zusammengebracht und die resultierenden Embryonen für bis zu fünf Tage außerhalb des Körpers im Brutschrank kultiviert. Um das Ziel, eine Schwangerschaft und letztlich die Geburt eines Kindes, zu erreichen, werden die zur Verfügung stehenden Methoden ständig verbessert und auch wissenschaftlich weiterentwickelt. So finden für die Kultur der befruchteten Eizellen spezielle Nährmedien Verwendung. Diese unterstützen die Embryonen beim Wachstum - doch ob sie auch noch andere Einflüsse haben, ist bisher unklar: Dies ist Forschungsgegenstand der Arbeitsgruppe Experimentelle Embryologie unter der Leitung von Verena Nordhoff.

„Unser Team beschäftigt sich – auch in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern vom Max-Planck-Institut - damit, herauszufinden, ob sich die Kulturmedien auch auf das Wachstum, die Zellzahl oder die Zellidentität auswirken. Und tatsächlich konnten wir zeigen, dass das zumindest bei Mausembryonen der Fall ist“, so Nordhoff. Künftig wird sich die Arbeitsgruppe auch auf die Effekte nach der Einnistung konzentrieren: Ob der Einfluss der Medien dann immer noch vorhanden ist, müssen die Wissenschaftler noch herausfinden. Die Forschung an menschlichen Embryonen ist ethisch umstritten – und in Deutschland verboten. Daher muss die Forschergruppe auch künftig auf ein Mausmodell für die Grundlagenforschung zurückgreifen.

Die ESHRE ist eine Gemeinschaft von Forschern und Medizinern der Reproduktionsmedizin, mit dem Ziel, mehr Interesse an der Reproduktionsbiologie- und -medizin zu wecken – und – neben dem wissenschaftlichen Austausch – auch auf politischer Ebene die assistierte Reproduktion europaweit zu fördern: Als Landesrepräsentantin ist Nordhoff das Bindeglied zwischen der europäischen Gesellschaft und den deutschen Mitgliedern. Zusätzlich zu ihrem Engagement bei Fachgesellschaften ist die promovierte Reproduktionsbiologin und WWU-Absolventin als Mitherausgeberin der Zeitschrift „Human Reproduction Update“ aktiv. Die Publikation hat den höchsten Impact-Faktor ihres Faches, also die höchste Zitierungsquote und damit die größte wissenschaftliche Relevanz für das Themengebiet.

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