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Europäischer Forschungsverbund zum Wachstum von Krebszellen: EU fördert mit 3,9 Mio. Euro Nachwuchs

Koordinator des neuen "Marie Curie Initial Training Network": Prof. Albrecht Schwab (Foto: privat)

Münster (mfm/tw) – Schub für Doktorandenausbildung: Mit einem „Marie Curie Initial Training Network“ (ITN) wird der Forschungsnachwuchs an der Medizinischen Fakultät der Universität Münster gestärkt. Das Ausbildungsprogramm befasst sich mit der Wachstumskontrolle in Tumorzellen; die Europäische Union steuert über vier Jahre insgesamt 3,9 Millionen Euro bei. Insgesamt sollen 13 Doktoranden und ein wissenschaftlicher Mitarbeiter ausgebildet werden – europaweit, denn neben der Universität Münster sind Hochschulen in Oxford, Kopenhagen, Bari (Italien), Lille, Florenz, London, Göttingen und Kiel beteiligt, außerdem das Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin in Göttingen, die Bayer Pharma AG in Berlin und Nanion Technologies in München.
„Wir erforschen neue Wege in Diagnostik und Therapie des besonders bösartigen Bauchspeicheldrüsenkrebs“, sagt der Koordinator Prof. Dr. Albrecht Schwab vom Institut für Physiologie II: „Wir konzentrieren uns auf Proteine, die am Transport von Ionen durch die Zellmembran beteiligt sind. Diese Proteine sind schon lange als Ziel von Medikamenten in der Therapie von Bluthochdruck und Nierenerkrankungen bekannt. Im letzten Jahrzehnt haben aber vor allem europäische Forscher erkannt, dass sie auch eine große Rolle in der Tumortherapie und -diagnostik spielen können.“ Das EU-Projekt trägt den Titel „Ion Transport Proteins in Control of Cancer Cell Behaviour“ (IonTraC; „Ionentransportproteine kontrollieren das Verhalten von Krebszellen“).
Die münstersche Arbeitsgruppe befasst sich vornehmlich mit der Wanderung von Krebszellen. Die Bewegungsfähigkeit von Krebszellen ist eine der Voraussetzungen dafür, dass sich Tochtergeschwülste (Metastasen) weit verstreut im Körper ansiedeln können. Ziel des Marie-Curie-Programms ist eine intensive Zusammenarbeit aller beteiligten Institutionen – geplant ist laut Schwab, dass jeder Doktorand an zwei der anderen Standorte forscht. Die Forschung des ITN beginnt im Frühling nächsten Jahres.
Mit den ITNs fördert die Europäische Union in ihrem „Siebten Rahmenprogramm für Forschung und technologische Entwicklung“ gezielt junge Wissenschaftler. Die EU setzt für die Förderung eine internationale Vernetzung der beteiligten Institutionen (Hochschulen, Forschungszentren und Unternehmen) voraus.

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