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Eng verwandt mit dem Spitzhörnchen: Kriegs schrieb "Klartext"

Fotonachweis: Klaus-Tschira-Stiftung/bdw - S. Bungert

Dr. Jan Ole Kriegs, Promovend am Institut für Experimentelle Pathologie der Universität Münster, hat den mit 5.000 Euro dotierten Klaus-Tschira-Preis für verständliche Wissenschaft ("KlarText!) im Fach Biologie erhalten. Ausgezeichnet wurde er für seine auch für Laien verständliche Darstellung seiner herausragenden Doktorarbeit. Der Preis wurde ihm am heutigen Donnerstag (09.10.) an der Universität Heidelberg überreicht.
Labormäuse werden in vielfältigen Experimenten als Modellorganismus eingesetzt, um die Biologie des Menschen zu verstehen. Neuste Forschungen haben nun bestätigt, dass Spitzhörnchen dem Menschen näher verwandt sind als die Labormaus. Diese Erkenntnisse, zu der Kriegs mit seiner Doktorarbeit beigetragen hat, beruhen auf neu entwickelten bioinformatischen Ansätzen und molekularbiologischen Analysen sogenannter springender Gene. In seinem Beitrag „Springende Gene entschlüsseln die Frühgeschichte der Säugetiere“ hat Jan Ole Kriegs gut nachvollziehbar und überzeugend erklärt, welche genetische Beziehung der Mensch zu seinen engen Verwandten hat. Der Leser begreift, dass ein korrekter Stammbaum zur vergleichenden biomedizinischen Forschung unabdingbar ist, so die Klaus-Tschira-Stiftung.
Kriegs, geboren 1977, studierte von 1998 bis 2004 Biologie an der WWU. Seine Diplomarbeit schloss er am Max-Planck-Institut für Molekulare Physiologie in Dortmund ab.
Seine mit summa cum laude ausgezeichnete Dissertation verfasste er in der Arbeitsgruppe von Dr. Jürgen Schmitz und Prof. Dr. Jürgen Brosius am Institut für Experimentelle Pathologie. Seit September 2008 arbeitet er als Wirbeltierzoologe am LWL-Museum für Naturkunde in Münster.
Weitere Träger des Klaus Tschira-Preises 2008 sind Dr. Marie Katrin Schröder (Chemie, Ruhr-Universität Bochum), Dr. Christian Fleischer (Informatik, Technische Universität Berlin), Dr. Kristian Franze (Neurowissenschaften, Universität Leipzig), Dr. Felicitas Friederike Christina Mokler, Ludwig-Maximilians-Universität München, und Dr. Anne Julia Stähler, Freie Universität Berlin (beide Physik).
Zur Verständigung mit der Öffentlichkeit müssen Wissenschaftler lernen, neben ihrer Fachsprache auch eine für Laien verständliche Sprache zu beherrschen, so die Klaus-Tschira-Stiftung. Mit „KlarText“, dem bundesweit ausgeschriebenen Klaus-Tschira-Preis für verständliche Wissenschaft, zeichnet die Stiftung daher die allgemein verständliche Darstellung von herausragenden Ergebnissen mathematisch-naturwissenschaftlicher Doktorarbeiten aus und fördert damit den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit.

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