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Anatomie als größter Posten: Auch Forschung und Lehre profitieren vom Konjunkturpaket

Schön, aber innen nicht mehr zeitgemäß: das Anatomische Institut

Münster (ukm/dr/tb) - Das Universitätsklinikum Münster (UKM) wird mit den Mitteln des Konjunkturpaketes II insgesamt fünf Modernisierungsmaßnahmen umsetzen. Davon profitieren auch Forschung und Lehre an der Medizinischen Fakultät der Universität. Das Knochenmarktransplantationszentrum (KMT) wird aufgestockt und seine Kapazität dadurch verdoppelt, das Institut für Anatomie am Vesalius-Weg komplett erneuert, die Wäscherei sowie die Zentralküche/Personalkantine modernisiert. Zudem werden die baulichen und technischen Voraussetzungen für ein klinikweites System zur digitalen Archivierung und Bearbeitung von Bildern, beispielsweise Röntgenaufnahmen, geschaffen.
Rund 43,5 Millionen Euro fließen dem UKM aus dem Konjunkturpaket II zu. Am vergangenen Donnerstag [5. Februar] hatte das NRW-Innovationsministerium die Verteilung der Mittel auf die einzelnen Standorte bekanntgegeben. Beim UKM gliedert sich die Gesamtsumme in folgende Investitionen:
- Grundinstandsetzung der Anatomie: 18,54 Mio. Euro
- Aufstockung des Knochenmarktransplantationszentrums: 5,47 Mio. Euro
- Modernisierung der Wäscherei: 6,65 Mio. Euro
- Modernisierung von Zentralküche/Personalkantine: 4,42 Mio. Euro
- Einführung von PACS/RIS und zentralem Archivsystem: 8,43 Mio. Euro.
Die nötigen Ausschreibungen und Auftragsvergaben sollen nach Abstimmung mit dem Ministerium kurzfristig durchgeführt werden. Die Bauarbeiten am KMT-Zentrum und am Institut für Anatomie sollen in diesem Jahr beginnen und die Maßnahmen in der Wäscherei 2009 komplett abgeschlossen werden.
„Damit ist sichergestellt: Das UKM wird die Mittel so schnell wie möglich einsetzen, um die gewünschten Impulse für die Wirtschaft zeitnah zu realisieren und gleichzeitig einen nachhaltigen sowie langfristigen Beitrag zur Modernisierung der Infrastruktur des UKM in den Bereichen Patientenversorgung sowie Lehre und Forschung leisten“, betont Dr. Christoph Hoppenheit, Kaufmännischer Direktor des UKM.
Die Maßnahmen sind inhaltlich abgestimmt auf die aktuell laufenden Planungen zur Großmodernisierung des UKM im Bereich des Zentralklinikums und das geplante Optimierungsgebäude am Standort des jetzigen Parkdecks an der Albert-Schweitzer-Straße. „Das Geld aus dem Konjunkturpaket ermöglicht es uns, Modernisierungsprojekte umzusetzen, die sonst erst zu einem späteren Zeitpunkt in Angriff genommen werden könnten oder für die bislang keine Mittel zur Verfügung standen“, so Hoppenheit.
Die Projekte im Einzelnen:
Grundinstandsetzung der Anatomie
Das 1953 eröffnete Institutsgebäude wird umfassend modernisiert, um den aktuellen Erfordernissen im Bereich Lehre und Forschung zu entsprechen. Auch die Betriebskosten des Gebäudes sollen durch eine moderne und effiziente Gebäudetechnik dauerhaft gesenkt werden.
Aufstockung des Knochenmarktransplantationszentrums
Hier soll ein zusätzliches Geschoss auf das bestehende Gebäude gesetzt werden. Die Kapazitäten in der Patientenversorgung werden dadurch von zehn auf 20 Behandlungseinheiten verdoppelt.
Modernisierung der Wäscherei
Im Vordergrund steht eine Modernisierung des teilweise 15 Jahre alten Maschinenparks. Pro Jahr werden hier 2,2 Millionen Kilogramm Wäsche gereinigt. Speziell die Energieeffizienz der Maschinen wird nun, zusätzlich zu höheren Wirtschaftlichkeit, deutlich verbessert.
Modernisierung von Zentralküche/Personalkantine
Die Einrichtung versorgt täglich 1.500 Patienten und das Klinikpersonal. Die Grundausstattung stammt noch aus dem Jahr 1980. Decken, Fußböden, Beleuchtung sowie die komplette Grundausstattung sollen erneuert werden.
Einführung PACS/RIS und zentrales Archivsystem (PACS/RIS = Picture Archiving and Communication System/Radiologisches Informationssystem)
Das Zeitalter des Suchens nach Röntgenbildern in meterlangen Archivregalen und des Tragens schwerer Röntgentüten geht am UKM nun dem Ende entgegen: Künftig wird es möglich sein, die Untersuchungsergebnisse aus Radiologie und Nuklearmedizin auf jeder Station digital am PC zu betrachten. Das Institut für Klinische Radiologie plant, alle Operationsräume und Intensivstationen zusätzlich mit Großbildsystemen auszustatten und damit dem Operateur jegliche Information innerhalb von Sekunden zur Verfügung zu stellen. In dem dreiphasigen Projekt werden vom Röntgen- bis zum Mikroskopiebild alle Aufnahmen online zur Verfügung stehen. Das Datenvolumen ist dabei enorm. Ein 150 Terrabyte großer Plattenspeicher wird die Daten bis zu 30 Jahre lang vorhalten.